Skandal-Pulli von H&M
wird auf Ebay zum Verkaufsschlager

Kleiner farbiger Bub in Kapuzen-Pulli mit Schriftzug "Coolest Monkey in the Jungle"

Die schwedische Modekette H&M hat mit einer als rassistisch empfundenen Werbung für Empörung gesorgt. Auf der Website des Labels war ein kleiner farbiger Bub in einem grünen Kapuzen-Pulli abgebildet, der den Schriftzug "Coolest Monkey in the Jungle" (Coolster Affe im Urwald) zeigte. Nach heftiger Kritik an der als rassistisch empfundenen Werbung hat H&M den umstrittenen Pullover aus dem Sortiment genommen. Jetzt kommt der nächste Schlag für den Konzern.

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Anfang 2018 sorgte H&M für einen unglaublichen Skandal: Der schwedische Moderiese zeigte einen dunkelhäutiger Jungen in einem Pulli mit der Aufschrift "Coolest Monkey in the Jungle". Es hagelte Rassismus-Vorwürfe, in Johannesburg wurden sechs H&M-Filialen von Anti-Rassismus-Demonstranten verwüstet und die Familie des Kindermodels musste sogar das eigene Heim verlassen. Damit aber nicht genug. Jetzt wird der Pullover auch noch auf Ebay für horrende Summen angeboten.

In Großbritannien wurde der Pullover zwischenzeitlich für ein Vielfaches des Originalpreises angeboten. Wie "metro.co.uk" berichtet, soll ein Verkäufer aus Irland ein Exemplar zum Sofortkaufen angeboten haben – für umgerechnet 1.600 Euro.

"Gehässigte Artikel" werden entfernt


In Großbritannien geht Ebay aber gegen die Verkäufe vor. So hat der Online-Marktplatz offenbar dieses Angebot gesperrt. Wie die britische BBC berichtet, hat Ebay bereits mehrere Angebote von der Plattform genommen. Das Unternehmen habe angekündigt, "gehässige Artikel" auch künftig zu entfernen.

Die Vorgeschichte im Detail

Auf der Website des Labels war noch vorübergehend ein kleiner dunkelhäutiger Bub in einem grünen Kapuzen-Pulli abgebildet, der den Schriftzug "Coolest Monkey in the Jungle" (Coolster Affe im Urwald) zeigte. H&M entschuldigte sich "bei jedem, den dies verletzt hat" und änderte die Werbung. Ein Foto des Kapuzen-Pullis ohne den Buben stand jedoch zunächst weiter zum Kauf online.

NBA-Superstar James veröffentlichte am Dienstag bei Instagram eine Fotomontage, die den Buben mit einer Krone auf dem Kopf zeigte, der Schriftzug auf dem Shirt war ebenfalls von einer Krone überdeckt. Dazu schrieb der dunkelhäutige Sportstar: "Ich sehe einen jungen König! Den Herrscher der Welt, eine unantastbare Kraft, die niemals angezweifelt werden kann!" Afroamerikaner müssten stets Hindernisse überwinden, gegen Vorurteile ankämpfen und härter für Anerkennung arbeiten als andere, schrieb James. Die H&M-Werbung hatte seit Sonntag im Netz Empörung ausgelöst.

The Weeknd beendete Zusammenarbeit mit H&M

Der kanadische R&B-Musiker The Weeknd (27, "Starboy") hatte zuvor angekündigt, die Zusammenarbeit mit H&M zu beenden. "Ich war diesen Morgen geschockt und beschämt von diesem Foto. Ich bin zutiefst beleidigt und werde nicht mehr mit H&M zusammenarbeiten", schrieb der Sänger mit äthiopischen Wurzeln am Montag auf Twitter.

The Weeknd, der eigentlich Abel Tesfaye heißt, hatte bei H&M seine eigenen Kollektionen herausgebracht und für die Kette gemodelt.

Die Modebloggerin Stephanie Yeboah schrieb bereits am Sonntag: "Wessen Idee war das bei @hm, diesen kleinen schwarzen Buben zu zeigen, der einen Pullover mit der Zeile 'coolest monkey in the jungle' trägt?" Es sei doch hinlänglich bekannt, dass "Affe" eine verbreitete "rassistische Verunglimpfung" für Farbige sei. H&M entschuldigte sich "bei jedem, den dies verletzt hat". Ein Foto des Kapuzen-Pullis ohne den Buben stand weiterhin online.

Auch Ex-Tennis-Star Boris Becker zeigte sich auf Twitter erbost. "Es hört nie auf...Wann fangen wir an, Farben zu respektieren!!!" Der 50-Jährige hatte zuletzt den deutschen AfD-Politiker Jens Maier angegriffen, nachdem auf dessen Twitter-Account Beckers Sohn Noah als "Halbneger" beschimpft worden war. "Es ist Zeit, aufzustehen, den Finger zu heben und auf die Straße zu gehen. Hier und auf der ganzen Welt", schrieb Becker in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". Rassismus dürfe einfach nicht länger hingenommen werden.

Immer wieder Werbeskandale

In den vergangenen Jahren hatten Konzerne mehrfach Werbeskandale ausgelöst: 2014 musste das Modelabel Zara einen gestreiften Schlafanzug mit gelbem Stern zurückziehen, der an die Kleidung jüdischer Häftlinge in NS-Konzentrationslagern erinnerte. Im vergangenen Oktober sah sich die Pflegeprodukte-Marke Dove zu einer Entschuldigung veranlasst, nachdem in einer Werbung ein farbiges Model nach dem Wechsel seines Tops in ein weißes mutiert war.

Kommentare

Skoric Darko

H&M-Ich bin mir sicher.Nein Ich bin Überzeugt.Das die Einkäufer bei H&M den Verkauf und so den Umsatz für das Unternähmen an ERSTER Stelle steht.Von denen wird kein EINZIGER mehr oder weniger,als der Kunde der sich da was Kaufen will,Rassistischer sein.Was war die Überlegung dabei.Hätte irgend wer die Augenbrauen hoch gezogen.WenStattdemSchwarzenEin Weiser JungeDerVerrücktestenAffen.GlaubeNicht.

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