Sekunden des Horrors

Trigeminusneuralgie verursacht den schlimmsten für den Menschen vorstellbaren Schmerz

Am sechsten Tag im Dschungelcamp berichtete Fiona Erdmann tränenüberströmt von dem Schicksal ihrer Mutter: Sie hat Trigeminusneuralgie. Fiona schildert anschaulich, wie sich diese schmerzhafte Krankheit bei ihrer Mutter auswirkt. Doch was genau ist Trigeminusneuralgie?

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Frau schreit vor Schmerzen © Bild: Corbis

Bei der Trigeminusneuralgie handelt es sich um eine Form des Gesichtsschmerzes. Betroffen ist der fünfte Hirnnerv, der Nervus trigeminus - daher auch der Name. Der Schmerz schießt für gewöhnlich blitzartig ein und hält wenige Sekunden, in seltenen Fällen aber auch bis zu zwei Minuten an. Und das mehrmals am Tag über Wochen oder Monate hinweg. Begleitet wird die Krankheit oft von depressiver Verstimmung. In Studien wurde zudem eine erhöhte Selbstmordrate bei den Betroffenen nachgewiesen.

Es heißt, die Trigeminusneuralgie ginge mit den stärksten für den Menschen vorstellbaren Schmerzen einher. Diesen Umstand schildert auch das 24-jährige Model sehr anschaulich: "Sie hat manchmal so schlimme Schmerzen, dass sie mit dem Nudelholz da sitzt und es gegen die Wand knallt, weil sie so fertig ist." Schlimm auch, dass die Schmerzphasen durch ganz alltägliches Verhalten ausgelöst werden können, etwa durch Sprechen, Kauen, Schlucken, einen kalten Luftzug oder eine Berührung im Gesicht. Oft reicht es auch schon, wenn der Betroffene seine Gesichtsmuskulatur bewegt.

Die Trigeminusneuralgie kann als Folge eines Hirntumors oder eines Entzündungsprozesses im Körper auftreten, wie es etwa Multiple Sklerose ist. Behandelt wird sie in erster Linie medikamentös. Hilft das nicht, wird versucht, mit einem operativen Eingriff Abhilfe zu schaffen, der allerdings schwere Nebenwirkungen haben kann.

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