Schiffsunglück in Budapest: Noch immer 19 Menschen vermisst

Südkorea forderte Beschlagnahmung des Hotelschiffes

Von den Opfern der Schiffskatastrophe auf der Budapester Donau konnten inzwischen zwei weitere geborgen werden, berichtet die ungarische Nachrichtenagentur MIT am Dienstag. Die Zahl der Opfer erhöhte sich mit den neuen Leichenfunden auf neun. Somit werden noch immer 19 Menschen vermisst.

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Katastrophe - Schiffsunglück in Budapest: Noch immer 19 Menschen vermisst

Eines der geborgenen Opfer wurde rund 120 Kilometer von Budapest entfernt an einem Getreide-Umladeplatz am Donauufer bei Harta entdeckt. Es soll sich um einen rund 60-jährigen Südkoreaner handeln. Das zweite Opfer konnte während eines Tauchganges zum Wrack des Unglücksdampfers an der Budapester Margaretenbrücke geborgen werden. Laut Information des koreanischen Außenministeriums handelt es sich um eine Frau. Südkoreanische und ungarische Taucher waren am Einsatz beteiligt.

Nur sieben Menschen gerettet

Auf dem Ausflugsdampfer "Nixe", der in der Nacht auf vergangenen Donnerstag mit dem Hotelschiff "Sigyn" kollidierte und in Sekunden sank, befanden sich 33 südkoreanische Touristen und zwei Besatzungsmitglieder. Nur sieben Menschen konnten gerettet, sieben weitere unmittelbar nach der Katastrophe nur noch tot geborgen werden.

Kapitän festgenommen

Die südkoreanische Regierung forderte nach Medienberichten die ungarische Regierung auf, das unter Schweizer Flagge fahrende Hotelschiff "Viking Sigyn" zu beschlagnahmen, das mit dem kleinen Ausflugsdampfer kollidierte. Während der ukrainische Kapitän der "Sigyn" wegen des Verdachtes "krimineller Fahrlässigkeit" auf einer öffentlichen Wasserstraße festgenommen wurde, habe das Schiff seine Reise nach Deutschland ungehindert fortgesetzt, lautete die Kritik. Das Fluss-Kreuzschiff soll nach Medienberichten derzeit in Passau vor Anker liegen.

Sechs Tage nach dem Unglück drückte Torstein Hagen, Präsident des Unternehmens "Viking River Cruises", zu dem die "Sigyn" gehört, den Betroffenen sein Beileid aus. In einer Aussendung sicherte der Präsident des weltweit größten Flusskreuzfahrt-Unternehmens den ungarischen Behörden die volle Unterstützung bei den laufenden Untersuchungen zu.

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