Coronavirus: Frau aus Isolierstation verschwunden

Eine 31-jährige Salzburgerin, die am Dienstag wegen Verdachts einer Coronavirus-Infektion mit der Rettung in das Uniklinikum Salzburg gebracht und auf der Isolierstation aufgenommen worden war, hat das Spital in der Nacht auf Mittwoch ohne Absprache mit dem Personal verlassen. Die flüchtige Frau wurde zu Hause aufgefunden.

von Krankenhaus © Bild: istockphoto.com

Die 31-jährige Salzburgerin, die am Dienstag wegen Verdachts auf eine Coronavirus-Infektion auf die Isolierstation des Uniklinikums Salzburg gebracht worden war und in der Nacht aus dem Spital verschwunden ist, wurde am Mittwoch um 10.30 Uhr an ihrer Heimatadresse von der Polizei und Rettung angetroffen.

Das Testergebnis liegt mittlerweile vor. Es ist negativ. Die 31-jährige Salzburgerin, die mit Atemwegsbeschwerden ins Uniklinikum eingeliefert worden ist, kann damit nach dem Epidemiegesetz nicht mehr zwangsweise im Spital festgehalten werden, sagte Michael Haybäck vom Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Salzburg.

Sieben Rückkehrer negativ getestet

Die sieben am Sonntag aus der chinesischen Provinz Hubei zurückgekehrten, bisher symptomfreien Österreicher sind erneut negativ auf den Coronavirus getestet worden, wie es am Mittwoch auf Nachfrage der APA aus dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) hieß. Die sechs Erwachsenen und ein Kind befanden sich weiterhin in Wien in Quarantäne.

Für sie war es nicht der letzte Coronavirus-Test - ob die aus China Heimgekehrten damit infiziert sind, wird auch noch in den nächsten zehn Tagen immer wieder überprüft, da die Inkubationszeit bis zu zwei Wochen beträgt. Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hatte am Montag betont, dass die Rückkehrer täglich vom Gesundheitsamt kontaktiert würden. "Es werden in diesen zwei Wochen noch mehrere Abstriche und Untersuchungen nach einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus vorgenommen", so Hacker. Falls die Testergebnisse negativ sind, dürfen die sieben Österreicher am 15. Februar nach Hause, hieß es am Mittwoch.

Auch die weiteren drei Wiener Verdachtsfälle - zwei chinesische und ein österreichischer Staatsbürger - haben sich am Mittwochnachmittag nicht bestätigt. In Wien gibt es somit derzeit keine Verdachtsfälle.

In Kärnten gibt es derzeit zwei Verdachtsfälle, auf deren Ergebnisse nun gewartet wird. Im Bezirk Kitzbühel in Tirol sind am Mittwoch vier neue Corona-Verdachtsfälle bekannt geworden. Es handelt sich dabei um eine Tiroler Familie, die aus Shanghai zurückgekehrt ist. Auch die Ergebnisse in Tirol waren am Mittwochnachmittag noch ausständig.

Bereits fast 500 Tote durch Coronavirus

Mittlerweile sind fast 500 Menschen an dem seit Wochen grassierenden Coronavirus gestorben. Nach den Philippinen meldete Hongkong den zweiten Todesfall außerhalb des chinesischen Festlandes. Die chinesischen Gesundheitsbehörden teilten am Mittwoch mit, die Zahl der Toten in der Volksrepublik sei um 65 auf 490 gestiegen.

Die meisten Opfer gibt es in der Provinz Hubei und ihrer abgeriegelten Hauptstadt Wuhan. Die Zahl der Infektionen wuchs bis zum späten Dienstagabend um fast 3.900 auf mehr als 24.300 an. Zunehmend geraten Kreuzfahrtschiffe in den Blick, denen die Einfahrt in Häfen verweigert wird und die unter Quarantäne gestellt werden. Die Unsicherheit wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus.

Am stärksten ist nach wie vor China von der Epidemie betroffen, in Wuhan wurden vor mehr als einem Monat die ersten Infektionsfälle gemeldet. Doch auch in 27 anderen Ländern und Regionen außerhalb des chinesischen Festlandes sind fast 230 Infektionsfälle bekanntgeworden, in Deutschland zwölf und in Hongkong 18. Dort starb am Dienstag ein 39-jähriger Mann, der zuvor Wuhan besucht hatte. Vergangene Woche war ein Mann auf den Philippinen seiner vom Coronavirus ausgelösten Krankheit erlegen. Auch er war zuvor in Wuhan gewesen.