Ole Rogeberg vom Ragnar Frisch Centre for Economic Research in Oslo hat die Studie des neuseeländischen Forscherteams rund um Terrie Moffit unter die Lupe genommen und ist laut "spiegel.de" zu folgendem Schluss gekommen: Nicht das Cannabis, sondern die sozialen Umstände seien für den sinkenden IQ der Versuchsteilnehmer verantwortlich. Der Konsum des Rauschmittels hingegen hätte lediglich einen schwachen bis gar keinen Einfluss auf den IQ.
Soziale Umstände schuld
Seine These: Überdurchschnittlich viele Teilnehmer der neuseeländischen Studie kämen aus einem sozial schlechter gestellten, bildungsfernen Umfeld. Das wiederum würde sich - unabhängig vom Cannabiskonsum - negativ auf den IQ auswirken. Menschen nämlich, die nicht kontinuierlich geistig gefördert werden, würden automatisch an Intelligenz einbüßen, was bei Personen, die aus bildungsfernen Familien kommen, eher der Fall sei.
Kritik ungerechtfertigt
Diese Kritik will Studienautorin Moffit natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Sie kontert, dass lediglich 23 Prozent der Studienteilnehmer aus sozialschwachen Familien stammen würden. Zudem bliebe der IQ von Kindern aus sozial niedrigeren Schichten in der Regel eher stabil, was wiederum Rogebergs Kritik die Grundlage nimmt. Wer hat nun recht? Oder sind gar beide Forscher auf dem Feldweg?
Weitere Studie notwendig
Dazu Prof. Dr. Michael Freissmuth, Leiter des Instituts für Pharmakologie der MedUni Wien: "Um diese Frage zu klären, müsste man eine prospektive randomisierte Studie durchführen". Man bräuchte also eine Versuchsgruppe, deren Teilnehmern jeweils dieselbe Menge an Cannabis verabreicht wird, sowie eine Kontrollgruppe, die ein Placebo bekommt. Nach einem längeren Zeitraum, etwa einem Jahr, könne man dann einen direkten Vergleich anstellen. Nur so könne man der Frage, ob Kiffen - salopp ausgedrückt - dumm macht, auf den Grund gehen.
Cannabis nicht verteufeln
Theoretisch sei ein solcher Zusammenhang vorstellbar, da der Konsum von Cannabis zur Auslöschung von Gedächtnisinhalten führt, so Freissmuth. Doch dürfe man diesen Wirkungsmechanismus nicht verteufeln, da das Auslöschen von Gedächtnisinhalten oft sogar notwendig sei, um Neues zu lernen und auf diese Weise den IQ zu steigern. "Einfach zu sagen, Cannabis führt zu Vergessen, zu Dummheit, ist eine zu einseitige Sichtweise. Man darf nicht außer Acht lassen, dass insofern es auch nützlich sein kann zu vergessen", schließt Freissmuth.
Kommentare
Ich verstehe absolut nicht, warum man solche Studien und Tests nicht einmal mit Alkohol macht? Dieses Suchtgift ist legal und auch weltweit für die Verblödung mancher Menschen bekannt! Aber eine Alkoholleiche ist ja gesellschaftsfähig !! :-)))
Aber ein "Giftler" "natürlich" nicht, obwohl Cannabis nachgewiesen viel harmloser als Alkohol ist !
Bevor ich Cannabis konsumierte hab ich einen IQ-Test gemacht.
Dann mehrere Jahre des öfteren Cannabis konsumiert.
Danach wieder IQ-Test gemacht - Egebnis: genau der gleiche Wert.
Und ich rede von seriösen Tests von Fachleuten.
Also MEINE Erfahrung ist dass Kiffen nicht dumm macht.
Aber man sollte damit umzugehen wissen, kenne viele Leute die ständig nur ans Kiffen denken, was schade ist.
Und man sollte auf jeden Fall geistig gesund sein sonst können Psychosen entstehen, auch das hab ich schon gesehen.
Fazit: Wie auch bei Alkohol sollte man verantwortungsvoll konsumieren dann gehts auch nicht in die Hose.
Sehe ich auch so, aber die Realität zeigt uns wie schwer der "verantwortungsvolle Umgang" mit diversen Substanzen wirklich ist.
Dazu braucht es nämlich schon eine große Portion an Grundintelligenz.
Alkohol macht dumm, das ist Fakt. Sieht man an den vielen Strache Wählern. Wenn ich mir diese Bierzelt Typen ansehe, die haben ihr Gehirn schon zu Lebzeiten in Alkohol eingelegt.
Kiffen ist spirituell und macht kreativ, aber niemals so dumm wie Alkohol es jemals könnte.
