Was bei Durchfall im Urlaub wirklich hilft: Vorbeugung wichtig, im Ernstfall Loperamid

Beliebte Aktivkohle zeigt bei Tests kaum Wirkung Flüssigkeitsverlust mit Elektrolytlösungen ausgleichen

Rund ein Drittel aller Touristen erkrankt während eines Aufenthalts in südlichen Ländern an Durchfall. Das Testmagazin "Konsument" hat Medikamente gegen "Montezumas Rache" überprüft und kommt zum Schluss: Vorbeugen ist die beste Medizin. Wenn das nichts hilft, wirken Präparate mit Loperamid am besten.

Was bei Durchfall im Urlaub wirklich hilft: Vorbeugung wichtig, im Ernstfall Loperamid

Medikamente mit diesem Wirkstoff sollten allerdings nur bei starken Beschwerden und keinesfalls länger als 48 Stunden eingenommen werden. Sie haben keine therapeutische Wirkung, beseitigen also nicht die Ursachen der Krankheit.

Aktivkohle zeigt kaum Wirkung
Bei Durchfall eignen sich auch Probiotika mit dem Wirkstoff Trockenhefe. Diesen Medikamenten wird eine die Darmflora aufbauende Wirkung zugesprochen. "Präparate mit dem Wirkstoff Aktivkohle sind zwar beliebter Bestandteil der Reiseapotheke, in wissenschaftlichen Studien konnte ihre Wirksamkeit bisher jedoch nicht bestätigt werden", erklärte "Konsument"-Gesundheitsexperte Michael Wasicky.

Elektolytlösungen im Ernstfall
Wer an Durchfall erkrankt, sollte den Flüssigkeitsverlust rasch ausgleichen, um den Körper vorm Austrocknen zu bewahren. Am besten eignen sich Elektrolytlösungen. Das Hausmittel Cola und Salzstangen ist bei starkem Wasserverlust ungeeignet, da Zucker und Salz selten im richtigen Verhältnis aufgenommen werden.

Wird es nicht besser, ab zum Arzt!
Bei hartnäckiger Durchfallerkrankung - wenn nach vier Tagen noch keine Besserung eingetreten ist - muss man zum Arzt. "Eine sofortige medizinische Abklärung ist unumgänglich, wenn im Krankheitsverlauf Symptome wie Fieber oder Blut im Stuhl auftreten", sagte Wasicky.

Vorbeugen ist am besten
Die beste Medizin gegen Durchfall ist Vorbeugung: Wasser nur aus noch versiegelten Flaschen konsumieren und bereits zubereitetes Obst, offenes Speiseeis, Eiswürfel oder rohe Fleisch-, Fisch- und Gemüseprodukte meiden. (APA/red)