Tatjana Gsell muss
nicht mehr vor Gericht

Das Rest-Verfahren gegen Society-Lady Tatjana Gsell wurde eingestellt

von Verfahren - Tatjana Gsell muss
nicht mehr vor Gericht © Bild: Daniel Karmann dpa/lby

Die Society-Lady und Witwe des Nürnberger Schönheitschirurgen Franz Gsell, Tatjana Gsell, muss nicht mehr vor Gericht. Die Wiederaufnahme eines Verfahrens wegen versuchten Versicherungsbetrugs und Vortäuschens einer Straftat sei eingestellt worden, teilte das Amtsgericht Fürth am Dienstag mit.

Die 48 Jahre alte Gsell hatte zunächst gestanden, im Jahr 2003 gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann und einer Auto-Schleuser-Bande den Diebstahl eines Luxus-Autos und weiterer Wertgegenstände aus der Nürnberger Familienvilla fingiert zu haben. In der Folge war sie wegen versuchten Betrugs, versuchten Versicherungsbetrugs und Vortäuschens einer Straftat zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Überfall

Inzwischen ist klar, dass es an jenem Abend im Jahr 2003 tatsächlich zu einem Überfall kam - im Jahr 2014 wurden zwei Männer wegen besonders schweren Raubes mit Todesfolge zu elf Jahren Haft verurteilt. An den Folgen des Überfalls starb der Schönheitschirurg und Ehemann Tatjana Gsells.

Als Täter wurden 2014 zwei Rumänen verurteilt. Nach diesem Urteil widerrief Tatjana Gsell ihr einstiges Geständnis - es sei lediglich eine Schutzbehauptung gewesen, um nicht zu den Verdächtigen für die Tötung ihres Mannes gezählt zu werden.

Damit bleibt für Tatjana Gsell nur die Haftstrafe von einem Jahr wegen versuchten Betrugs, die zur Bewährung ausgesetzt worden war und die seit langer Zeit rechtskräftig ist. Die beiden anderen infrage stehenden Straftatbestände seien nicht erheblich und wären im Falle einer Wiederaufnahme bei der Strafzumessung am Ende nicht ins Gewicht gefallen. Der Fall Gsell, mit dem gewaltsamen Tod des Schönheitschirurgen als traurigem Höhepunkt, hat die Justiz in Franken weit mehr als ein Jahrzehnt beschäftigt.

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