Sorgenfrei sonnen

In der Sonne liegen, baden, entspannen: Der richtige Sonnenschutz für Haut und Haar bewahrt vor bösen (und schmerzhaften) Überraschungen.

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Beauty - Sorgenfrei sonnen

Sommerzeit ist Urlaubszeit - aber leider auch die Zeit, in der Haut und Haar am meisten unter der schädlichen Sonneneinstrahlung leiden.

Durch UVA-und UVB-Strahlung verursachte Schädigungen der Haut können gefährlich sein: Durch das Eindringen in die Haut wird der eingelagerte Farbstoff Melanin an die Hautaußenfläche transportiert, es kommt zu einer kurzweiligen Verfärbung (Bräunung). Wer seine Haut zu oft ungeschützt schädlicher Strahlung aussetzt, riskiert Sonnenbrände, Pigmentflecken, Falten und sogar Hautkrebs. Ein geeigneter Sonnenschutz ist also ein Muss - vor allem bei empfindlicher Kinderhaut.

Schutz nach Hauttyp

Beim Schutz gilt: Je heller der Hauttyp, desto kürzer ist die Eigenschutzzeit und desto höher sollte der Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels sein. Bei Hauttyp 1 (sehr hell, sommersprossig, blondes bis rötliches Haar, keine Bräunung) sollte man deshalb immer LSF 50 oder mehr wählen.

Der LSF bedeutet, dass der natürliche Eigenschutz der Haut um einen jeweiligen Faktor erhöht wird. Helle Haut des Typs 1 hat etwa eine Eigenschutzzeit von zehn Minuten, je nach LSF wird diese verlängert. "Nachcremen" kann man die Schutzwirkung übrigens nicht: Die Zeit, die man in der Sonne bleiben kann, wird durch ein Sonnenschutzmittel also nicht verlängert. Dafür kann man durch regelmäßiges Einschmieren dafür sorgen, dass die Schutzwirkung, zum Beispiel nach dem Baden, wieder erneuert wird. Der Lichtschutzfaktor ist auf den Verpackungen der Sonnenschutzmittel angegeben, allerdings muss man auch hier beachten, dass viele Mittel erst nach 30 Minuten wirksamen Schutz geben können.

Wer auf Nummer sicher gehen will, meidet vor allem die Mittagssonne, die zwischen elf und 16 Uhr scheint, da die Einstrahlung zu dieser Zeit am stärksten ist. Den Kopf schützt man am besten mit einem Hut oder einer Kappe. Sonnenbaden sollte man nur den Körper, so Barbara Franz, Fachärztin für Hautkrankheiten, ästhetische Medizin und operative Dermatologie in Wien. "Für das Gesicht eignen sich ölfreie, mattierende, leicht getönte Produkte mit LSF 50, da die Haut hier besonders exponiert ist."

Hajnal Kiprov ist ebenfalls Fachärztin für Dermatologie in Wien und rät, sich bei den Vorkehrungsmaßnahmen nicht auf den Preis zu verlassen: "Guter Sonnenschutz muss nicht teuer sein", erklärt die Expertin. Auch muss man nicht unbedingt eine spezielle Sonnencreme extra für das Gesicht kaufen. Wichtig ist, dass Sonnenschutz gleichmäßig und reichhaltig aufgetragen wird.

Richtig vorbereiten

Tatsächlich kann man die Haut auf Sonnenstrahlen vorbereiten, meint Fachärztin Franz. "Vor allem bei Urlaub am Meer oder in den Bergen - dort ist die UV-Belastung besonders hoch - macht es Sinn, etwa zwei Wochen vor dem geplanten Urlaub ein Stufenprogramm zu absolvieren, um die Haut zu gewöhnen." Dabei beginnt man mit einem täglichen fünfminütigen Sonnenbad, das alle zwei Tage um weitere fünf Minuten gesteigert wird. Natürlich muss man auch hier auf ausreichend Schutz achten und sollte zudem die Mittagshitze meiden.

Als Vorbereitung ins Solarium zu gehen, ist übrigens keine gute Idee: "Unsere Haut erhält durch das Solarium mehr UVA-Strahlung als in der natürlichen Sonne, dadurch neigt sie schneller zu vorzeitiger Lichtalterung", so Fachärztin Franz. Die lichtgealterte Haut erhält dann diesen typischen Graustich, die sogenannte Solarienbräune. "Die Bräune vergeht, aber die Falten bleiben."

Tipps

Wie Sie Ihr Haar vor Sonnenschäden schützen können

1. Nach dem Baden die Haare mit klarem Wasser ausspülen, um Chlorund Salzrückstände zu beseitigen

2. Im Urlaub und beim Sonnenbaden Haarpflegeprodukte mit UV-Filter verwenden

3. Keine engen Haargummis im nassen Haar verwenden -das strapaziert die Spitzen. Am besten die Haare in einem lockeren Dutt hochstecken

4. Pflegende Aufbaukuren helfen, das Haar nach der Sonne wieder zu regenerieren

5. Haare färben sollte man erst nach dem Urlaub: durch Salz und Chlor kann sich die Farbe unschön verändern

Unschöne Folgen

Mit zunehmendem Alter zeigen sich die Sünden immer deutlicher: Falten und Pigmentflecken sind dann eine unliebsame und unschöne Erinnerung an lange Sommertage. "Matrix-Metalloproteasen sind Enzyme, die unter dem Einfluss von UVA-Strahlung das Hautbindegewebe abbauen und damit die Faltenbildung fördern", erklärt Kiprov. Wer das verhindern möchte, muss seine Haut ausreichend schützen. Das gilt auch, wenn man optische Folgen vermeiden will. "Bloß nicht versuchen, Pigmentflecken mit Hausmitteln, zum Beispiel Zitronensäure, zu bleichen!", warnt Fachärztin Franz. Diese kann stark irritativ wirken, eine Reduktion der Flecken bleibt meist aus.

Wer Pigmentflecken loswerden will, muss zum Dermatologen: "Der kann rasch beurteilen, um welche Art von Pigmentstörung es sich handelt und welche Methode die richtige zur Entfernung ist", erklärt Franz, die in ihrer Praxis auf Lasermedizin spezialisiert ist. Nach zwei bis drei Sitzungen können bereits sichtbare Ergebnisse erzielt werden.

Auch das Haar will im Sommer vor UV-Strahlung geschützt werden: "Chlor, Salz und Wind trocknen das Haar aus und sind vor allem für coloriertes Haar schlecht", so Haarexpertin Silvia Rothner von Klipp. "Shampoos mit UV-Schutz schützen das Haar und bewahren es vor Farbverlust", erklärt Rothner. Leave-in- Pflegesprays und Kuren helfen zudem, das Haar zu stärken und Schäden der Haarstruktur zu reparieren.

Wer sich ausreichend schützt, kann den Sommer getrost genießen: Sonnenlicht sorgt nämlich nicht nur für Beach-Look und frischen Teint, es fördert auch die Vitamin-D-Produktion und ist somit wichtig für unsere Psyche. Also: sonnen ja, aber immer mit Schutz!