Die aufregendsten
Serien des Jahres

Dank dieser Serien waren die unzähligen Stunden vor dem Bildschirm keine vergeudeten

Das Kalender- und somit auch das Serienjahr neigt sich dem Ende zu. Wieviele Stunden man davon mit Serienschauen verbracht hat, möchte man eigentlich gar nicht so genau wissen. Doch dank dieser Serien-Highlights 2017 war es wiederum bestimmt keine vergeudete Zeit.

von Stranger Things © Bild: Netflix

Stranger Things

War „Stranger Things“ zum Serienstart 2016 anfangs fast noch ein Geheimtipp, der sich zum Hit entwickelte, so wurde der Start der zweiten Staffel dieses Jahr im Oktober bereits im Vorhinein gehypt, um dann zahlreiche Fans gebannt im Binge-Watch-Modus erstarren zu lassen. Spannung, Gruseleffekte und die 80er-Jahre-Optik machen „Stranger Things“ zu einem wahren Hit. Eine dritte Staffel wird kommen, wie Netflix bereits verlautbaren ließ.

The Crown

Mit „The Crown“ startete gegen Jahresende die zweite Staffel einer der prestigeträchtigsten Serien des Jahres. Eine Millionen-Produktion, die jeden Cent wert ist, wie Kritiker urteilen. Denn „The Crown“ wird als ganz großes Art-House-Kino bezeichnet, das hervorragend von den Freiheiten des Streaming-Zeitalters profitiert. Die Serie dreht sich um das bewegte Leben der britischen Königin Elizabeth II. Staffel drei ist bereits fixiert.

The Crown
© Netflix

Game of Thrones

Es war wieder ein weltweites Mega-Event, als im Juli die siebte und vorletzte Staffel der Fantasy-Serie startete. Tausende Menschen verfielen im Sommer in eine „Game of Thrones“-Trance und hielten vor Spannung den Atem an. Das Finale sorgte für legale und illegale Quoten-Rekorde, die Kritiken waren zwar eher durchwachsen. Viel Lob gab es, aber auch die Kritiker meldeten sich zu Wort. Aber alle sind sich einig: Das Warten auf die wirklich letzte, achte, Staffel bis 2019 ist einfach zu lange.

Twin Peaks

Darauf haben die Fans 25 Jahre lang gewartet: Die Rückkehr von Special Agent Dale Cooper und den anderen Kult-Charakteren aus der Kleinstadt Twin Peaks. Dale Cooper ließ sich 17 Folgen lang Zeit, andere kehrten gar nicht zurück, aber alles andere hätte auch nicht so David Lynch gepasst. „Twin Peaks – The Return“ erfüllte alle Erwartungen und keine. Letzteres weil nichts eintrifft, was man sich erhofft, weil vieles nach wie vor ungeklärt bleibt und ersteres, weil es eben genau so unvorhersehbar gekommen wie erwartet. David Lynch machte einfach, was ihm Spaß macht – gut so. Einziger Wermutstropfen: Dass wir die geliebten Charaktere jemals wieder zu sehen bekommen, ist eher unwahrscheinlich.

© Robyn Beck / AFP

Girls

Jahrelang haben sie uns begleitet, wir gingen mit ihnen durch dick und vielmehr dünn. Dieses Jahr haben sich die großartigen „Girls“ aus der Feder von Lena Dunham endgültig von der Bild(schirm)fläche verabschiedet – und das mit einer großartigen Staffel und einem grandiosen Finale, das ein lachendes und ein weinendes Auge hinterließ.

Tote Mädchen lügen nicht

Diese Serie löste weltweite Kontroversen und Debatten aus: Eine High-School-Schülerin beschließt, sich umzubringen. Zuvor nimmt sie Kassetten auf - gerichtet an jene 13 Personen, die Mitschuld tragen. Netflix zeigte dieses Jahr unter großem Aufsehen die so einfühlsam wie erschütternd inszenierte Dramaserie "Tote Mädchen lügen nicht" um Mobbing, Depression und Selbstmord unter Teenagern. Kritiker lobten die Serie für ihren Mut, das schwierige Thema anzupacken, doch Psychologen warnten vor der Belastung, die diese auf Jugendliche ausüben könne. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland forderte gar ein Verbot der Serie. Das heimische Bildungsministerium hat eine Empfehlung für Lehrer veröffentlicht, wie mit dem Drama um Mobbing und Selbstmord unter Teenagern umgegangen werden soll.

Dark

Mit „Dark“ startete dieses Jahr die erste deutsche Netflix-Serie mit der Titelmusik von der österreichischen Künstlerin Soap&Skin. In der Coming-of-Age-Story geht es um vier verschiedene Familien und um zwei verschwundene Kinder mit Zeitreisen in die 50er und 80er Jahre. Neben zwei Jungdarstellern wie Louis Hoffmann und Lisa Vicari sind bewährte Kräfte wie Oliver Masucci, Jördis Triebel, Mark Waschke, Karoline Eichhorn, Sebastian Rudolph, Anatole Taubman, Maja Schöne und Stephan Kampwirth dabei. „Dark“ erinnert an eine Deutschland-Version von „Twin Peaks“ oder auch an „Stranger Things“ und wurde umgehend zum Netflix-Hit, auch wenn es von den Experten gemischte Kritiken gab.

Babylon Berlin

Die aufwendige Sky-Serie (ebenfalls aus Deutschland) schlug ein wie eine Bombe, die im Durchschnitt sogar höhere Einschaltquoten erzielte aus „Game of Thrones“. Sie führt ins abgründige Herz einer Stadt der 20er-Jahre am Wendepunkt. Die Beamten um den vom Ersten Weltkrieg immer noch verfolgten Rath (Volker Bruch) nehmen es mit korrekter Polizeiarbeit nicht immer ganz ernst, allen voran sein Partner Bruno Wolter (herrlich zwiespältig: Peter Kurth) ist dem jungen Kollegen mehr Rätsel denn Hilfe bei seinen Ermittlungen um ein pornografisches Foto und die damit zusammenhängende Erpressung. Facettenreich aber etwas behäbig urteilten die Kritiker. Den Fans hat es auf jeden Fall gefallen.