Muttermilch über das Internet kaufen? Was in der Theorie sehr praktikabel klingt, nennt Professor Bernd Koletzko, Kinderarzt am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München "gemeingefährlich". "Man kann nicht einfach eine biologische Flüssigkeit im Internet verhökern", so der Arzt weiter laut "Süddeutsche.de". Die Empfängerin weiß nicht, ob die Spenderin Hepatitis hat, HIV positiv oder starke Raucherin ist, geben Experten zu bedenken.
Auch die Betreiberin der Seite rät den Müttern, die Milch vorab testen zu lassen. Über die Homepage ist das allerdings nur für das "Strecken" der Muttermilch, oder auf "spezielle, stark gesundheitsgefährdende Keime" im Sinne der Hygiene möglich. Ob die Spenderin unter HIV, Syphilis, Hepatitis B und Hepatitis C leidet, müsse hingegen in einem Labor für Humane Virologie untersucht werden. Tanja Müller empfiehlt auf der Homepage www.muttermilch-boerse.de daher, Bluttestes einzufordern, wenn eine potentielle Spenderin "die entsprechenden Kontrollhäkchen beim Einstellen ihres Inserates aktiviert hat".
Hollywood-Vorgängerin
Ganz neu ist die Idee der Muttermilch-Tauschbörse übrigens nicht: Die Schauspielerin Alicia Silverstone hat bereits 2013 eine ähnliche Initiative gestartet. Allerdings wandte sie sich an rein vegan lebende Mütter.