Warum wir am Montag
besonders müde sind

Eigentlich sollten wir jetzt frisch und erholt vom Wochenende sein

Die Woche hat eben erst begonnen. Eigentlich sollten wir jetzt topfit sein. Eigentlich. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall. Wir fühlen uns matt, sind unkonzentriert und das große Gähnen scheint gar kein Ende nehmen zu wollen. Warum sind wir gerade am Montag besonders müde?

von Mann schläft im Büro © Bild: Shutterstock.com

Grund 1: Grübeln, Grübeln, Grübeln

Wochenende - wunderbar! Der Arbeitsalltag scheint kilometerweit entfernt zu sein. Bis zum Sonntagabend. Dann schleichen sie sich wieder an, die mitunter quälenden, mit Sicherheit aber aufwühlenden Gedanken. Was erwartet mich kommende Woche? Welche Aufgaben stehen auf meiner Liste? Und werde ich es schaffen, sie alle zur vollen Zufriedenheit meines Chefs zu erledigen?

Auf unserem Kalender beginnt die Arbeitswoche mit Montag. In unserem Kopf allerdings schon sonntagabends, wie der Schlafexperte Hans-Günter Weeß gegenüber "stern.de" zu bedenken gibt. Was dazu führt, dass wir, während wir eigentlich schon schlafen sollten, aus dem Grübeln gar nicht mehr herauskommen. Wir schlafen schlecht ein und schwer durch. Kein Wunder, dass wir am nächsten Tag wie gerädert aufwachen.

Dieses Phänomen lässt sich übrigens auch hormonell nachweisen. Das berichtet der Berliner Schlafforscher Ingo Tietze gegenüber "spiegel.de". So hätten Studien ergeben, dass die Ausschüttung des sogenannten Stresshormons Cortisol in den frühen Montagmorgenstunden am höchsten ist. Logisch, dass es dann um Schlaf und Erholung nicht besonders gut bestellt ist.

Grund 2: Der Schlafdruck fehlt

Schlafdruck - ein schönes Wort, das nichts Anderes bedeutet als: Wir sind einfach nicht müde. Der Grund liegt auf der Hand: Wir haben das Wochenende genützt, um uns mal wieder so richtig schön auszuschlafen. Was aber eben auch dazu führt, dass wir uns sonntagabends im Bett wälzen, schwer ein- und nicht wirklich durchschlafen können.

Um dieses Problem zu umgehen, rät Weeß am Sonntagmorgen früher aufzustehen. Denn wer früher aufsteht, wird bekanntlich auch früher müde. Nur nicht, warnt dagegen Tietze. Denn wer sich am Wochenende nicht ausschläft, vergibt die Chance, das von Montag bis Freitag aufgebaute Schlafdefizit abzubauen. Was die Sache letztlich nur noch schlimmer mache.

Was hilft gegen die Montagsmüdigkeit?

Während man sich Tietze zufolge wohl oder übel mit der bleiernen Montagsmüdigkeit abfinden müsse, hat Weeß ein paar Tipps auf Lager. Als da wären:

Ein Einschlafritual: Ordnen Sie Ihre Gedanken, bevor Sie zu Bett gehen. Nehmen Sie Zettel und Stift zur Hand und erstellen Sie einen Wochenplan. Dabei müssen Sie nicht jedes Detail notieren. Es reicht grob zu umreißen, was Sie die nächsten Tage erwartet. Wer seine Gedanken aufs Papier bringt, könne besser abschalten. Und sollten Sie dennoch im Bett zu grübeln beginnen: Aufstehen, in einen anderen Raum gehen, dort die Gedanken niederschreiben und dann wieder ins Bett legen. So vermeiden Sie, dass Ihre Gedanken Sie wieder ins Schlafzimmer verfolgen.

Eine Fantasiereise: Begeben Sie sich auf die Reise. In Ihrer Fantasie, versteht sich. Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Sie jetzt gerne wären. Setzen Sie dafür all Ihre Sinne ein. Wenn Sie in Ihrer Imagination beispielsweise einen Strandspaziergang machen, versuchen Sie die Meeresbrise zu riechen, den lauen Wind auf Ihrer Haut zu spüren und das sanfte Rauschen der Wellen zu hören. Das bringt sie schnell auf andere - und vor allem schönere - Gedanken.

Kommentare