Life Ball 2017 - Ohne klassische Modenschau und fast wie ein Musical

"Bitte nicht bös sein": Organisator Gery Keszler wollte vorerst keine Promi-Gäste nennen

Beim Comeback des Life Ball auf dem Wiener Rathausplatz am 10. Juni wird das Event in etwas adaptierter Form über die Bühne gehen. Organisator Gery Keszler kündigte am Montag eine "Zeitreise" an, die sich am Musical "Cabaret" orientieren werde. Die "klassische Modeschau" gibt es hingegen nicht mehr. Und der "Hype um Persönlichkeiten" soll ein wenig der Kampagne "Know your status" weichen.

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© Video: APA

Besagte Kampagne, die zur Teilnahme an HIV-Tests bzw. zur Information über den eigenen Immunstatus motivieren soll, ist am Tag des Balls präsent: Kostenlose Schnelltests werden da im Foyer angeboten. Einen "erwachsenen" Life Ball hatte Keszler bereits im Vorjahr angekündigt. Welche Promis der Show beiwohnen, wurde heute ungern verraten. "Bitte nicht bös sein", meinte der Life-Ball-Gründer wegen dieser Auslassung am Ende einer mehr als 90-minütigen Pressekonferenz. "Ich habe mich bemüht, sie auf einen anderen Life Ball einzustimmen", daher wolle er nicht mit Namen um sich schmeißen. Immerhin gebe es aber Model Naomi Campell und die britische Sängerin Joss Stone zu erwarten, jeweils im Rahmen ihrer Charity-Tätigkeiten.

Verena Scheitz und Conchita moderieren den Life Ball

Verraten wurde zuvor, wer den Life Ball dieses Jahr moderieren wird, und es ist ein Gewinner-Duo: Conchita, Song-Contest-Siegerin aus dem Jahr 2015, und "Dancing Stars"-Vorjahressiegerin Verena Scheitz führen durch den revuelastigen Abend. Aus modischer Sicht wurde angekündigt, dass der "Mailander Shooting-Star" Francesco Scognamiglio Großartiges vorbereitet habe.

Aufklärung statt Hype um Persönlichkeiten

Das eine Jahr ohne das Aids-Charity-Event werde laut Keszler "fälschlich als Pause bezeichnet", denn es sei zu Veränderungen genutzt worden. Statt Stars und Sternchen sollen jetzt wieder die Aufklärung und damit der Kampf gegen HIV und Aids in den Mittelpunkt rücken. Die Absage des Life Ball 2016 scheint jedenfalls Konsequenzen bezüglich der Sponsoren zur Folge gehabt zu haben: Zwölf Firmen seien es, die nicht mehr dabei sind, sagte Keszler. "Besonders traurig" nannte er den Umstand, dass auch die Verleihung des von der Firma Swarovski mit 100.000 Euro dotierten Preises "Crystal of Hope" voraussichtlich nicht mehr stattfindet. "Wir brauchen die Unterstützung", appellierte der Ball-Organisator.

Der Weg zurück zum eigentlichen Kern der Botschaft hat auch das Life Ball-Team ausgedünnt. Aus der Crew blieben demnach nur zwei Personen übrig, unter anderem Künstlermanager Amir Sirdjani. Man sei zudem "falschen Propheten aufgesessen", sagte ein sichtlich emotionaler Keszler, ohne Details zu nennen.

"Opulenz mit Message"

Bei der Pressekonferenz wurde aber vor allem das im November des Vorjahres vorgestellte Konzept noch einmal erläutert und mit den Worten "Opulenz mit Message" zusammengefasst. Neu ist etwa, dass der Trägerverein nun "Life Plus" ist, neu ist ein Folgeevent am Sonntag namens "Life Ball Next Generation", der für 16- bis 18-Jährige gedacht ist. Mit dabei dort auch jene Teenager, die in Wien Anfang Mai 7. zu sogenannten Peers ausgebildet wurden. Diese "Peers" sollen Aids-Aufklärungsarbeit auf Augenhöhe betreiben.

Ein Schwerpunkt in Sachen "Botschaft" ist dabei die gemeinsam mit Starmodefotograf Peter Lindbergh umgesetzte Kampagne "Know your status", die zur Teilnahme an HIV-Tests motivieren soll. Zwei Plakate, mit der britischen Schauspielerin Kate Winslet und ihrer US-Kollegin Uma Thurman, wurden heute präsentiert.

"Recognize the Danger"

"Opulenz" ist am 10. Juni beim Life Ball unter seinem heurigen Motto "Recognize the Danger" angesagt. Eine "Zeitreise" kündigte Keszler an, deren Rahmengestaltung sich am Musical "Cabaret" orientieren werde. Enden werde der Ball dann mit einer Revue "wie im Hollywood der 30er-Jahre". Das vor zwei Jahren entstandene Motto verfolgt neben dem Anliegen der Krankheitsprävention auch eine politische Komponente, erläuterte Keszler. Und das globale politische Geschehen seither sei Grund zur Sorge und daher Grund für ein "wachsames Auge".

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