Klares Ziel: Ambrozy will Landeshauptmann werden

SPÖ-Chef sagt Haider-FPÖ den Kampf an Holen sich Sozialdemokraten wieder den ersten Platz zurück?

Zum dritten Mal geht Peter Ambrozy als Spitzenkandidat der SPÖ in Kärntner Landtagswahlen. Bei seinen ersten beiden Versuchen musste der ausgebildete Jurist jeweils schwere Niederlagen einstecken, diesmal will er der strahlende Sieger sein. Das Ziel ist klar: Der erste Platz soll von der FPÖ zurückgewonnen und Jörg Haider als Landeshauptmann abgelöst werden.

Bei seinen ersten beiden Versuchen hatte es für den am 20. August 1946 in Villach geborenen Ambrozy schwere Schlappen gesetzt: Am 12. März 1989 büßte die mächtige Kärntner SPÖ ihre absolute Mehrheit ein. Ambrozy, der erst fünfeinhalb Monate zuvor Leopold Wagner (S) als Landeshauptmann gefolgt war, verlor diese Position an Haider. Auch bei der Wahl am 13. März 1994 verlor die SPÖ massiv an Stimmen und Ambrozy musste den Parteivorsitz an Michael Ausserwinkler abgeben.

Seit damals war Ambrozy mit einem "Verlierer-Image" behaftet, dem er aber in den vergangenen Jahren durch zunehmend kämpferische Auftritte, vor allem in Richtung seines "Erzrivalen" Haider, massiv entgegenwirkte. Jetzt will er es noch einmal wissen.

Politische Erfahrung
An politischer Erfahrung mangelt es Ambrozy nicht: Von 1973 bis 1979 war er Sekretär des damaligen Landeshauptmannes Wagner, von 1980 bis 1983 Direktor des Landtagsamtes. Im Juni 1983 wurde er Landesparteisekretär und Bundesrat. Ein Jahr später wechselte Ambrozy als Abgeordneter in den Kärntner Landtag.

Schwere Niederlagen
Der Abstieg der SPÖ, vor allem als direkte Folge des Milliarden-Skandals um das Zellstoffwerk Villach-Magdalen, zeichnete sich allerdings schon deutlich ab, als Wagner 1988 zurücktrat und ihn Ambrozy am 28. September als Landeshauptmann und am 22. Oktober als Parteivorsitzender beerbte. Nach dem Wahlverlust im März 1989 musste Ambrozy am 30. Mai den Landeshauptmann-Sessel an Haider abtreten. Er wurde Erster Landeshauptmann-Stellvertreter und war dies auch nach Haiders Abwahl 1991 unter dessen Nachfolger Christof Zernatto (V).

Der nächste Tiefschlag folgte bei der Wahl 1994, als die SPÖ mit 37,4 Prozent (minus 8,6 Prozentpunkte) nur noch knapp vor der FPÖ (33,3) zu liegen kam und Ambrozy den Parteivorsitz an Ausserwinkler abgeben musste. Ambrozy wurde Klubchef im Landtag, nahm aber im Februar 1997 in Folge einer Unterschriftenaffäre im SPÖ-Klub seinen "endgültigen Abschied von der Politik". Dieser dauerte aber nicht lange, denn schon wenige Monate später wurde Ambrozy erneut Landtagsabgeordneter.

Comeback im Jahr 2000
Bei der Wahl am 7. März 1999 fiel die SPÖ schließlich (mit 32,9 Prozent) hinter die FPÖ (42,1) zurück. Ausserwinkler trat zurück, der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter wurde als Parteichef installiert. Er konnte sich aber in der schwer zerstrittenen Partei nicht durchsetzen und trat im November 1999 zurück. Dadurch war der Weg zum Parteichef für Ambrozy wieder frei: Beim Parteitag am 12. Februar 2000 setzte er sich in einer Stichwahl gegen Melitta Trunk durch und zog als Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter in die Regierung ein.

Ambrozy, auf Bundesebene einer der Stellvertreter Alfred Gusenbauers, bewertet sich selbst als "verlässlich, kompetent und einen volksnahen Politiker, der nicht sprunghaft ist". Falls er nächster Landeshauptmann werden sollte, wolle er "nach den turbulenten und für Kärnten alles andere als zuträglichen vergangenen fünf Jahren" so etwas wie "ein Haltegriff für die Bevölkerung" sein.

(apa/red)