Was die Unternehmerin des
Jahres nicht mehr hören kann

Was ist das Geheimnis meines Erfolgs? Was kann ich im Job nicht mehr hören? Erfolgreiche österreichische Gründerinnen und Unternehmerinnen geben für News.at Einblicke und Antworten. Dr. Isabell Claus, Managing Director von thinkers GmbH und Unternehmerin des Jahres 2020, verrät ihre Tipps und Tricks.

von Karriere - Was die Unternehmerin des
Jahres nicht mehr hören kann © Bild: Marcella Ruiz / Female Founders
Dr. Isabell Claus ist die Geschäftsführerin von „thinkers.ai“ – eine auf künstlicher Intelligenz beruhende Suchmaschine für datengetriebenes Unternehmensmanagement. Mittels „machine learning“ kann eine vollautomatisierte Suche zu komplexen Themen binnen weniger Sekunden erfolgen.

1. Diesen Tipp würde ich Startups geben, den ich am Anfang selbst gerne gewusst hätte …

Alles dauert immer ein wenig länger als ursprünglich geplant.

2. Mein größter Erfolg ist …

eine wunderbare Familie mit einer sehr spannenden beruflichen Aufgabe in Einklang zu bringen.

3. Ein Geheimnis meines Erfolges, das ich verraten kann …

man muss alle Probleme konstruktiv lösen und sich allem stellen was auf einen zukommt – mein Ehrgeiz ist, auch negative Erfahrungen schlussendlich in Positives umzuwandeln.

4. Mein größter Misserfolg ist …

nahezu immer gegen meine Kinder beim UNO-Kartenspielen zu verlieren.

5. Diese Qualifikation braucht es als Unternehmerin unbedingt …

Durchhaltevermögen und ein sehr dickes Fell.

6. Zu Beginn als Unternehmerin hatte ich folgenden Plan B …

Hauptberuflich an der Börse zu investieren, was ich mit 12 Jahren startete.

7. Mit meinem ersten Gehalt habe ich mir folgendes geleistet …

einen Wochenend-Trip nach Dubai.

8. Morgens stehe ich meistens um folgende Uhrzeit auf …

meist gegen 7 Uhr, außer meine „Nachtschicht“ im StartUp dauerte mal wieder länger als 24 Uhr.

9. Abends komme ich meistens nachhause um ...

Zwischen 16 Uhr und 19 Uhr ist meist aktiv freigehaltene „Kids Time“, davor und danach Business.

10. Diese Anzahl an Anrufen bzw. E-Mail arbeite ich täglich ab …

Unterschiedlich, zum Nachdenken braucht es auch mal eine niedrige Schlagzahl an operativer Kommunikation.

11. Diesen Luxus gönne ich mir …

Siehe oben – eine tägliche Zeit für die Familie

12. In diese TV-Serie bin ich zuletzt hineingekippt …

wir haben seit ein paar Jahren keinen Fernseher – das schafft einige Zeit, die wir anderweitig nutzen. Der Nachteil ist, dass ich mich bei Serien deswegen leider gar nicht auskenne.

13. Dieser Song bringt mich auf die Tanzfläche …

Einiges Verschiedenes, je nach Stimmungslage.

14. Das Auto, das ich fahre ist ein …

BMW

15. Mein bestes Investment war …

Meine erste Aktie (Telekom-Aktie in den 90ern).

16. Meine schwierigste Entscheidung bisher war …

Das erste großgezogene und sehr erfolgreiche StartUp zu verlassen, um ein neues Abenteuer von Null zu beginnen.

17. Zuletzt „Nein“ gesagt habe ich …

heute. Ich bin kompromissorientiert, aber keine Ja-Sagerin.

18. So viel sollte jemand für einen 40-Stunden-Job mindestens netto verdienen …

Das kommt unter anderem auf das persönliche Engagement an und ist ganz schwer in einer Zahl festzumachen.

19. Eine Frauenquote in Unternehmen braucht es/braucht es nicht, weil …

Finde ich trotz allem gut, denn es trägt dazu bei, dass sich etwas bewegt. Die zukünftigen Jobs werden sich aufgrund der Digitalisierung dramatisch verändern – wenn wir gesellschaftlich nicht vorausschauen und Maßnahmen ergreifen, wird das unseren folgenden Generationen große Probleme bereiten.

20. Eine Benachteiligung aufgrund des Geschlechts ist in der Arbeitswelt in Österreich …

vorhanden, starke Rollenbilder prägen die Generation. Es tut sich was, aber es gibt noch viel zu verändern.

21. Welchen Tipp/Satz im Job können Sie nicht mehr hören …

„Ein 50-50% Frauen/Männeranteil ist in der IT schlichtweg nicht möglich – es gibt nicht genügend Frauen und es sollte nur die Qualifikation entscheiden“ – Meine Antwort: Wir haben 50:50 geschafft und wir haben alles andere als das Gefühl, dass wir Frauen einstellen, weil sie Frauen sind. Frauen sind hochengagiert und beherrschen ihre Materie ebenso wie Männer. Sie drängen sich meist weniger in den Vordergrund, das heißt aber lange nicht, dass sie keine super Leistung erbringen und unser Unternehmen nicht nach vorne katapultieren.

22. Die schlechteste Note im letzten Schulabschlusszeugnis/Maturazeugnis war …

ein Dreier.

23. Das würde ich meinem 15-jährigen Ich heute raten …

trau dich, du gestaltest und du kannst viel mehr erreichen als du denkst.