Kaffee macht inkontinent

US-Forscher fanden Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und Harninkontinenz

Täglich zwei Tassen Kaffee können Inkontinenz bei Männern nicht nur verschlimmern, sondern sogar auslösen. Zu diesem Schluss sind Forscher der University of Alabama gekommen. Vorgehende Studien konnten bislang nur einen Zusammenhang zwischen Kaffee und Inkontinenz bei Frauen feststellen.

von Drei Männer vorm Pissoir © Bild: Corbis

Rund 4.000 Männer wurden zu ihrem Inkontinenz-Zustand sowie zu ihrem Kaffee- und Wasser-Konsum befragt. Jene, die täglich mehr als 392 Milligramm Koffein zu sich nahmen - das entspricht je nach Kaffeesorte und Stärke der Zubereitung drei bis acht Tassen - hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko einer unkontrollierten Harnfunktion. Tranken die Versuchsperonen hingegen nur Wasser, konnte diese Auswirkung nicht festgestellt werden.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Petra Myslik, Fachschwester für Kontinenz und Stoma, entwarnt: "Dass Koffein Inkontinenz auslösen kann, bezweifle ich. Es ist jedoch so, dass Teein und Koffein sie generell fördern können." Um eine adäquate Behandlung für Betroffene zu gewährleisten, muss zuerst der Ursache auf den Grund gegangen werden. "Inkontinenz tritt in vielerlei Formen auf, hat bei Frauen und Männern unterschiedliche Auslöser und lässt sich daher auch nicht vergleichen", so die Expertin. Bei Männern könne unter anderem eine zu große Prostata oder die Entfernung derselben die Schwäche begünstigen.

Beckenbodentraining beugt vor

"Inkontinenz ist keine altersbedingte Erkrankung. Sie tritt am häufigsten ab dem Alter von 50 Jahren ein - bei Frauen jedoch öfter als bei Männern, da sie ein anderes Bindegewebe haben", sagt Myslik. Eine präventive Maßnahme ist das richtige Training der Beckenbodenmuskulatur, in dem die Schließmuskeln wiederholend zusammengezogen werden.

Kommentare