Ischiasschmerzen: Vorbeugen
und Behandeln der Schmerzen

„Ich habe Ischias“ wird oft gesagt, wenn unter Ischiasschmerzen (Ischialgie) gelitten wird. Rückenschmerzen sind eine weit verbreitete Volkskrankheit. Auch der Ischiasschmerz gehört zu den Schmerzen, die Sie im Rücken spüren. Wir informieren Sie hier, wie Ischiasschmerz ausgelöst wird und was Sie tun können, um den Schmerz schnell wieder loszuwerden. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie vorbeugen können, damit Sie gar nicht erst unter dieser Pein leiden müssen.

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und Behandeln der Schmerzen © Bild: iStockPhoto.com/dtimiraos

Ursachen für Ischiasschmerzen

Der Ischiasnerv (auch Sitznerv genannt) läuft von der Lendenwirbelsäule bis zum Knie. Wenn dieser Nerv oder dessen Wurzeln gereizt werden, entzünden sie sich. In der Folge haben Betroffene Ischiasschmerzen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig:

  • Verspannungen
  • Bandscheibenvorfall oder Bandscheibenschäden
  • Facettengelenksarthrose
  • Unfälle
  • Operationen
  • Eine falsche Bewegung
  • Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule

Alle diese Punkte führen zu Fehlhaltungen oder Schonhaltungen. Diese reizen langfristig den Nerv und dann entzündet dieser sich. Der Schmerz hat seine Ursache in der Regel in der Wirbelsäule und wird daher oft mit anderen Formen des Rückenschmerzes verwechselt.

Ischiasschmerz erkennen

Da es viele Formen der Rückenschmerzen gibt, kann es auch zu Verwechslungen kommen. Sie sollten daher bei länger andauernden oder unerklärlichen Schmerzen einen Arzt aufsuchen. Ischiasschmerz zeichnet sich dadurch aus, dass er sich vom Bereich der Lendenwirbelsäule bis ins Bein zieht. Außerdem:

  • Werden Bewegungen oft unmöglich und verstärken sich in der Bewegungsausführung
  • Es kribbelt im Bein oder Rücken zusätzlich zum Schmerz
  • Taubheitsgefühl in den Beinen
  • Der Schmerz strahlt oft weit aus
  • Der Schmerz verstärkt sich durch Husten, Niesen oder beim Pressen (Stuhlgang)

Ischiasschmerz wird oft mit dem Hexenschuss verwechselt. Der Unterschied ist der, dass der Hexenschuss nicht ins Gesäß und die Beine zieht.

Ischiasschmerzen ein Notfall?

Üblicherweise sind die Beschwerden nicht so schwer, dass es sich um einen Notfall handelt oder dass ein Besuch beim Arzt notwendig wird. Kommt es aber zu Inkontinenz, starkem Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Ischiasschmerzen werden vom Arzt durch ein Abfragen der Beschwerden diagnostiziert. Zusätzlich wird oft auch der Rücken untersucht. Durch Druck an verschiedenen Stellen grenzt der Arzt ein, um was für eine Erkrankung es sich handelt.

Da Ischiasschmerzen im Normalfall innerhalb von einigen Tagen oder Wochen nach Auftreten von ganz allein verschwinden, verschreibt ein Arzt Schmerzmittel, um Bewegungen in der Zeit zu ermöglichen. Je nach Schwere des Schmerzes wird das Schmerzmittel entsprechend dosiert.

Die weitere Therapie setzt sich meist zusammen aus:

  • Rückenschule
  • Massagen
  • Akkupunktur
  • Krankengymnastik

So wird einem erneuten Einklemmen des Nervs vorgebeugt.

Ischiasschmerzen selbst behandeln

Wenn Sie unter Ischiasschmerzen leiden, sollten Sie sich dennoch bewegen. Auch wenn dies schmerzt, ist totale Ruhe die falsche Behandlung. Als wohltuend wird in der Regel Wärme empfunden. Hier können Sie mit einem Körnerkissen oder einer Wärmelampe arbeiten. Die Wärme entspannt den ganzen Rücken und lindert den Schmerz. Mit Schmerzmitteln sollten Sie vorsichtig sein. Diese sollten nur nach Angabe auf der Verpackung eingenommen werden und nicht längere Zeit ohne ärztlichen Rat. Neben Wärme und moderater Bewegungen achten Sie darauf, dass Sie nicht schwer heben oder sich abrupt bewegen.

Als Sofortmaßnahme hilft es, wenn Sie sich flach auf den Rücken legen und dem Nerv etwas Zeit geben. Dann beginnen Sie mit leichter Bewegung, ohne zu heben oder ähnliches. Wenn die Selbstbehandlung keine Besserung bringt oder die Schmerzen zu stark sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Übungen bei Schmerzen sollten Sie nur ausführen, wenn des halbwegs schmerzfrei möglich ist.

  1. Liegen Sie auf dem Rücken und ziehen Sie die Beine abwechselnd in Richtung Ihrer Schulter
  2. Bleiben Sie liegen und ziehen Sie beide Beine in Richtung Schulter
  3. Auf dem Rücken liegend heben Sie abwechselnd ein gestrecktes Bein und senken es langsam wieder ab

Betroffene sollten hierbei genau auf Ihren Körper hören und nicht übertreiben, sonst wird es gegebenenfalls schlimmer als zuvor.

Ischiasschmerzen vorbeugen

Ischiasschmerz tritt häufig bei Menschen auf, die viel Sitzen und sich (beruflich bedingt) wenig bewegen. Kommen noch Fehlhaltungen hinzu, dann begünstigt dies Rückenschmerzen in verschiedensten Formen. Vorbeugend sollten Sie daher:

  • Ihren Rücken trainieren
  • Die Sitzhaltung wechseln
  • Sich möglichst viel bewegen
  • Fehlhaltungen vermeiden
  • Aquafitness und leichtes Krafttraining sind ebenso geeignet wie Radfahren oder Schwimmen

Die richtigen Übungen

Neben der Rückenschule* und gezieltem Krafttraining gibt es viele Übungen, die Sie leicht selbst durchführen können, um Ischiasschmerz vorzubeugen und den Rücken zu trainieren. Diese Übungen beugen allgemein Rückenschmerzen vor, die als Mitursache eine schwache Rückenmuskulatur haben. Sie tun Ihrem Rücken und sich also gleich mehrfach etwas Gutes.

  1. Legen Sie sich flach auf den Rücken. Stellen Sie dann die Beine auf, sodass der Kopf und Schulterbereich am Boden bleibt und drücken Sie Ihr Gesäß nach oben.
  2. Klassische Liegestütze sind gute Helfer, sie stärken auch die Bauch- und Rückenmuskulatur.
  3. Es hilft auch, balanciert auf einem Gymnastikball zu sitzen* und dabei die Füße nicht auf den Boden zu lassen, sondern sich mit leichten Bewegungen des Beckens auszubalancieren.

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