Was Instagram-Fotos
über den User verraten

Die Bildanalyse zeigt, ob die Person, die ein Foto gepostet hat, an einer Depression leidet

Wer Fotos auf Instagram postet, verrät mitunter mehr über sich, als ihm bislang bewusst war. Wie US-Forscher herausgefunden haben, kann man anhand der Bilder feststellen, ob die Person, die sie hochgeladen hat, an einer Depression leidet.

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Psychologie - Was Instagram-Fotos
über den User verraten

Forscher der Havard-Universität und der University of Vermont haben eine Software entwickelt, die erkennen soll, ob ein Instagram-User depressiv ist. Anhand dieser untersuchten sie laut "welt.de" 43.950 Bilder von insgesamt 166 Instagram-Nutzern. In einem zweiten Durchlauf riefen sie zur aktiven Teilnahme an der Studie auf. Es sollten sowohl Personen, die innerhalb der letzten drei Jahre vor Studienbeginn eine Depression diagnostiziert bekommen haben, als auch psychisch unauffällige Personen teilnehmen.

Was die Forscher alles untersuchten

Zum einen eruierten die Forscher, wie viele Bilder täglich gepostet wurden. Zum anderen nahmen sie die Farbqualität, genauer gesagt Farbton, Sättigung und Helligkeit der Fotos unter die Lupe. Sie untersuchten, ob für das Foto ein Filter verwendet wurde und wenn ja, welcher. Außerdem prüften sie, wie oft auf den Bildern Gesichter zu sehen waren. Schließlich wurden auch die Reaktionen anderer User in die Untersuchung mit einbezogen.

Es zeigte sich, dass Personen, die an einer Depression litten, insgesamt häufiger Fotos auf Instagram posteten. Auch bildeten sie öfter Gesichter ab. Zu sehen waren dabei aber eher Einzelpersonen als Personengruppen. Anders bei den Fotos der psychisch gesunden Teilnehmer, die gerne mehrere Personen gleichzeitig ablichteten. So kommt es, dass auf den Fotos psychisch Gesunder - alles in allem - mehr Gesichter zu sehen sind.

Das verraten die Farben über den User

Die Fotos jener, die an einer Depression litten, waren insgesamt dunkler. Sie wiesen weniger Farben auf und hatten zudem einen stärkeren Blauton. Ein Filter wurde - im Gegensatz zu den Fotos der gesunden Teilnehmer - seltener verwendet. Und wenn, dann einer, der das Farb- in ein Schwarz-weiß-Bild verwandelt. Konkret handelt es sich hier um den Filter "Inkwell". Die Gruppe der psychisch Gesunden wiederum griff häufiger auf den Filter "Valencia" zurück, der Bildern einen warmen, hellen Ton verleiht.

Baum
© iStockphoto.com

Zu guter Letzt zeigte die Studie auch, dass die Fotos jener, bei denen eine Depression diagnostiziert wurde, häufiger kommentiert wurden. Dagegen wurden die meisten Herzen für die Bilder der gesunden Studienteilnehmer vergeben. Es stellte sich heraus, dass die von den Forschern entwickelte Software zur Bildanalyse in 70 Prozent der Fälle in der Lage war, typische Merkmale einer Depression zu erkennen. Dagegen würde es Allgemeinmedizinern, so die Forscher, gerade mal in 42 Prozent der Fälle gelingen, die Anzeichen einer Depression richtig zu deuten.

"Manchmal könnte der Algorithmus eine Depression entdecken, bevor es eine klinische Diagnose gibt", betont Andrew Reece von der Harvard University laut "spiegel.de". Den Gang zum Arzt könne die Software dennoch nicht ersparen.