Giftige Dessous

Krebsgefahr: Mehr als 400 Chemikalien in einem einzigen schwarzen BH

Schwarze Dessous sind gefährlich. Und zwar nicht nur dann, wenn es darum geht, dass Mann die Finger davon lässt. Unterwäsche in der reizenden Nichtfarbe enthält angeblich Chemikalien, die krebserregend und giftig sind sowie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können.

von Gesundheit - Giftige Dessous © Bild: Corbis

In einem einzigen schwarzen BH identifizierte der Chemiker Michael Braungart, Leiter des Hamburger Umweltinstituts EPEA, laut "welt.de" über 400 Chemikalien. Auch andere Kleidungsstücke seien mit Chemikalien beladen, deren Unbedenklichkeit nicht garantiert werden kann. Die Mixturen sorgen in der Regel für Tragekomfort und Ästhetik, beispielsweise damit der Rock nicht ausbeult, das Hemd glatt fällt und der Pullover schön weich ist.

Giftige Farben
In der Textilindustrie kommen rund 4.000 Farbstoffe zum Einsatz. Einige davon können direkt über die Haut aufgenommen werden. Das Züricher Beratungsunternehmen Friedlipartner nahm 1.980 Farben unter die Lupe. Der Untersuchung zufolge sind nur 18 Prozent "mit großer Wahrscheinlichkeit unproblematisch". Dagegen birgt knapp die Hälfte potenzielle Gesundheitsgefahren. Noch drastischer das Ergebnis, zu dem Braungart gelangte: Ihm zufolge sind von 1.600 Farben nur 16 unbedenklich. Bei den übrigen kann man nicht ausschließen, dass sie toxisch, fruchtschädigend oder krebserregend sind.

Formaldehyd und Blei
Für einen knitterfreien Look von Baumwollhemden und Viskosekleidern sorgen Formaldehydharze. Dieser chemische Bügelersatz kann bis zu einem Zehntel des gesamten Kleidungsgewichts ausmachen. Was in anderen Lebensbereichen schon längst nicht mehr zugelassen ist, findet in der Bekleidungsindustrie immer noch Verwendung. So wurde etwa Blei in den 80er Jahren aus Benzin verbannt. Bei Knöpfen und Reißverschlüssen kommt es aber immer noch zum Einsatz. Für Arsen und Quecksilber gibt es zwar Grenzwerte. Prinzipiell aber ist die Verwendung von Schwermetallen in Textilien erlaubt.

Phthalate
Seit Beginn der 90er Jahre vergibt die Organisation Oeko-Tex Zertifikate für unbedenkliche Kleider. Jean-Pierre Haug, Geschäftsführer von Oeko-Tex, kritisiert den Einsatz von Phthalaten. Sie stecken bekanntermaßen im Kunststoff, der für T-Shirt-Aufdrucke verwendet wird. 2007 hat die Europäische Kommission diese Chemikalien in Babybeißringen und Kinderspielzeug verboten. In Textilien sind sie aber nach wie vor verbreitet. Man geht davon aus, dass einige dieser Weichmacher die Fruchtbarkeit schädigen können.

Europäische Kommission warnt
Laut "welt.de" warnt die Europäische Kommission in ihrer Liste der gefährlichen Produkte regelmäßig vor belasteter Kleidung. Grenzwerte gibt es laut dem Berliner Bundesinstitut für Risikobewertung nur für sehr wenige Chemikalien. Verbote seien die Ausnahme. Der Einsatz der meisten bedenklichen Stoffe sein nicht eindeutig geregelt. Rar sind leider auch unabhängige Studien zur Wirkung von Textilchemikalien.

Weiterführende Links: welt.de , Oeko-Tex , Bundesinstitut für Risikobewertung , Hamburger Umweltinstitut

Kommentare

Canan melden

Das Gift kommt zurück. Wenn die Journalisten sich einmal den Film "Das Gift kommt zurück" ansehen würden, dann würden sie feststellen, dass das Gift bei der fernöstlichen Produktion in die Textilien gelangt und dann per Container, welche u.a. in Österreich zum Unterschied von Deutschland diesbezüglich keiner Untersuchung unterzogen werden, in die EU gelangt. Aus rein wirtschaftlichen Überlegungen werden die Container in Österreich auf Giftbelastung beim Import durch den Zoll nicht kontrolliert und somit in Kauf genommen, dass Textilien mit krebserregenden Giften in den Handel gelangen. Diesbezügliche Beiträge des ORF, Radio Salzburg, wurden bis dato totgeschwiegen. Vielleicht wagt NEWS sich einmal dieser Problematik annehmen oder hat man der Presse in Österreich schon einen "Maulkorb" verpaß?.

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Re: Das Gift kommt zurück. Für den guten Tipp bedankt sich die maulkorbfreie Redaktion! :)

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