Müslis im Test

Zu fett und zu süß. Beliebte Frühstücksflocken bei weitem nicht so gesund wie gedacht.

Wer seinem Körper etwas Gutes tun will, beginnt den Tag mit einer Schüssel Müsli. Sollte man meinen. Ist aber nicht so. Denn wie ein aktueller Test der Arbeiterkammer ergab, steckt in den beliebten Frühstücksflocken mehr Zucker und Fett, als uns gut tut.

von Gesund essen - Müslis im Test © Bild: Corbis

Getestet wurden 43 Produkte, darunter 27 Sorten Frühstücksflocken und 15 Müslis von Billa, Hofer, Eurospar, Zielpunkt, Lidl und Penny. Das Ergebnis ist ernüchternd: 85 Prozent der beurteilten Produkte haben einen Zuckergehalt von mehr als 12,5 Prozent, die Hälfte davon sogar über 25 Prozent. Mit anderen Worten: Sie bestehen zu einem Viertel aus Zucker!

Zu fett, zu süß
"Gerade Frühstücksflocken richten sich an Kinder als Zielgruppe - und genau diese Produkte haben Zuckeranteile von über 15 bis fast 40 Prozent. Das ist nicht hinnehmbar", kritisiert AK-Experte Heinz Schöffl. Absoluter Spitzenreiter in Sachen Zucker sind die "Crownfield Golden Puffs" von Lidl mit 39 g Zucker pro 100 g Flocken. Was den Fettgehalt betrifft, liegen die Produkte im Mittelfeld. Am wenigsten Fett enthalten die "Crownfield Cornflakes" von Lidl (0,8 g Fett/100 g Flocken), knapp gefolgt von den "Kellogs Cornflakes" von Billa (0,8 g/100 g). Extremes Gegenstück dazu ist das "Ja! Natürlich Schoko Knuspermüsli", bei dem der Fettgehalt bei über 20 Prozent liegt.

Unzureichend gekennzeichnet
Kritik übte Schöffl auch an der Kennzeichnung der Produkte. Diese sei insbesondere beim Zucker missverständlich, und zwar vor allem bei Produkten, die sich an die Zielgruppe Kinder richten. Es soll mit einem Blick erkennbar sein, wie viel Zucker, Fett, Salz und Kalorien tatsächlich in der Packung stecken. Bei den "Nestle Honey Shreddies Knusperwaffeln" etwa wird besonders hervorgehoben, dass sie "78 Prozent Vollkorn" enthalten, gleichzeitig aber verstecken sich in den Flocken 30 Prozent Zucker. Bei den "Crownfield Golden Puffs" wird propagiert, dass sie "sehr natriumarm" sind - doch enthalten sie zugleich 39 Prozent Zucker.

AK schlägt Alarm
Bei vier von fünf Frühstücksflocken-Produkten steht die AK-Nährwertampel auf Rot. Bei fast allen Müslis leuchtet die Ampel gelb. Der Grund für den Unterschied: Bei den Müslis stammt der Zucker großteils aus den beigemischten Früchten.

Frühstücksflocken im Test - alle Produkte im Überblick
Müslis im Test - alle Produkte im Überblick