Unsere Haut saugt sich nicht voll, wenn wir ein langes Bad nehmen oder den Abwasch erledigen. In Wirklichkeit ist es das Nervensystem, das hier aktiv wird. Es bewirkt, dass sich bei längerer Wassereinwirkung winzige Blutgefäße unter der Haut zusammenziehen. Dadurch schrumpfen die Fingerkuppen ein bisschen, wie Tom Smulders von der Newcastle University gegenüber "spiegel.de" erklärt. Dasselbe gilt für Zehen und Fußsohlen.
Wie so vieles Andere im Leben haben auch die Schrumpelfinger (und -zehen) einen handfesten Grund. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die kleinen Rillen sorgen dafür, dass das Wasser von der Haut schneller abtropft. Wer jetzt meint, das Gegenteil wäre der Fall, denn immerhin fließe Wasser ja umso schneller ab, desto glatter die Oberfläche, der soll sich mal eine gebirgige, von Flüssen durchzogene Landschaft vorstellen.
Dasselbe passiert auf unseren Fingern. Nur in klein: Das Wasser sammelt sich in den Furchen und wird so schneller abtransportiert. Mit dem Ergebnis, dass wir Gegenstände besser greifen können. Dass das Nervensystem für diese Reaktion verantwortlich ist, lässt sich übrigens ganz leicht belegen. Kappt man die entsprechenden Nervenbahnen, ist das Phänomen der Schrumpelfinger ein für allemal eliminiert. Was allerdings nicht allzu viel Sinn macht.