Ein Einwanderer bereitet uns große Sorgen:
Pflanze verlängert die lästige Pollenzeit!

Allergiker müssen bis in den Oktober hinein leiden! Vorsicht: Blüten bei Sonnenblumen & im Vogelfutter

Als ob Allergiker nicht schon genug leiden müssten! Und jetzt wird`s noch ein bisserl schlimmer: Ein unscheinbarer Neophyt - ein so genannter pflanzlicher Neueinwanderer - aus Amerika verlängert die Pollensaison bis in den Herbst: Die Beifußblättrige Ambrosie oder auch "Ragweed" genannt. Schwere Zeiten kommen da auf uns zu...

Ein Einwanderer bereitet uns große Sorgen:
Pflanze verlängert die lästige Pollenzeit!

Die Vorarlberger Erlebnis Naturschau inatura in Dornbirn informiert mittels in Glasvitrinen gehaltenen Schaupflanzen über Merkmale und Bekämpfungsmöglichkeiten der Ambrosie. Es handelt sich laut inatura-Experten Klaus Zimmermann um eine einjährige Pflanze, die ursprünglich aus Nordamerika stammt.

Vorkommen in ganz Österreich
In Ostösterreich wird seit 1990 eine stete Zunahme dieser Pflanzenart beobachtet und auch in Vorarlberg gibt es erste Funde. In Niederösterreich wurden 2006 bei einem Workshop Strategien gegen die Ausbreitung der Ambrosie erarbeitet. In Frankreich, Italien und Ungarn wurden bereits gesetzliche Grundlagen für die Ausrottung der Allergien auslösenden Pflanze geschaffen.

"Hochsaison" von August bis Oktober
Die Ambrosie ist ein einjähriger Korbblütler, andere Namen sind Beifuß- oder Wermutblättrige Ambrosie sowie Aufrechtes Traubenkraut. Eingebürgert hat sich auch die englische Bezeichnung Ragweed. Die Pflanze wird bis zu einem Meter hoch, die rötlichen Stiele sind behaart, dies erleichtert die Unterscheidung zum unbehaarten Beifuß. Die gestielten Blätter sind doppelt gefiedert. Die eingeschlechtigen Blüten (August bis Oktober) sind sehr klein. Eine einzige Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollen ausbilden.

Folgen für Allergiker
In vielen Gebieten ist sie unerwünschte Begleiterin in Sonnenblumenkulturen. In Hausgärten wird sie meist mit Vogelfutter eingeschleppt. Ihre hirsegroßen Samen weisen Dornen auf, so werden sie häufig anhaftend an den Reifen von landwirtschaftlichen Maschinen verbreitet. Die Pollen der Ambrosie können beim Menschen zu heftigen allergischen Reaktionen führen. Allergiker reagieren schon auf eine Anzahl von zehn bis 50 Pollenkörnern. Betroffen sind die oberen Atemwege, die Nasen- und Augen-Schleimhäute. Häufig wird auch Asthma von der Ambrosie ausgelöst.

Ausrottung ist das Ziel
In Hausgärten eingeschleppte Ambrosien können mit der Wurzel ausgerissen und entsorgt werden. Dies sollte in jedem Fall schon vor der Blütezeit geschehen. In Hausgärten sollten ab Mai jene Stellen beobachtet werden, an denen im Winter Vogelfutter ausgestreut wurde.
(apa/red)