Der Schmäh mit den Chia-Samen

Von wegen Superfood. Mexikanisches Chia hält angeblich nicht, was es verspricht

Superfood, wohin das gesundheitsbewusste Auge blickt. Und wer sich etwas Gutes tun will, der leistet sich halt die meist nicht ganz so billigen Beeren, Nüsse, Samen oder dergleichen. So kann es schon mal passieren, dass man für ein Säckchen Chia-Samen einen Kilopreis von bis zu 50 Euro hinblättert. Und das, wo die Wundernahrung angeblich nicht mal hält, was sie verspricht.

von Chia-Samen in einem Getränk © Bild: iStockphoto.com

Mit ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Kalzium, Eisen und löslichen Ballaststoffen stellen die Chia-Samen angeblich manch anderes Lebensmittel in den Schatten. Zudem sollen Sie das Herzinfarktrisiko senken, ebenso wie das Schlaganfallrisiko, den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel. Angeblich. Denn wie das Gesundheitsportal "gutepillen-schlechtepillen.de" berichtet, halten die Samen noch lange nicht, was sie versprechen.

Chia-Samen
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In einem Amtsblatt vom 24. Jänner 2013 empfiehlt die Europäische Kommission, täglich nicht mehr als 15 Gramm der ursprünglich aus Mexiko stammenden Samen zu sich zu nehmen. 15 Gramm Chia-Samen, so das Gesundheitsportal, würden aber gerade einmal so viel Eiweiß wie 9 Gramm Emmentaler Käse enthalten. Der Vitamingehalt besagter Menge sei so hoch wie der von 2 Gramm Apfel. Und ihre Menge an Magnesium würde nicht die von zwei Scheiben Mischbrot überschreiten.

Chia-Samen in einem Getränk
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Hinzu kommt die Tatsache, dass es kaum Studien gibt, die den angepriesenen positiven Effekt der Samen belegen. Und jene, die es gibt, würden lediglich Laborwerte liefern, die wiederum keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen gesundheitlichen Nutzen zuließen. Superfood hin oder her. Wer Chia-Samen isst, macht mit Sicherheit nichts falsch. Wer dagegen nicht so viel von Ernährungshypes hält, der kann auch auf eine ausgewogene Ernährung setzen - mit der er wohl mindestens genauso gesund leben wird.

Kommentare

Sich gesund und vollwertig ernähren ist sicher besser als den Industriemüll zu konsumieren der von den Nahrungsmittelmultis erzeugt wird. So frisch als möglich und so unverarbeitet als möglich.
Keine tierischen Produkte, frisches Bio-Obst und Gemüse und hochwertige pflanzliche Fette das reicht.

Dass die Tarahumara-Indios seit 4500 Jahren mit diesem Nahrungsmittel laufen wie die bösen, kann man in den US-Läuferportalen ausgiebig lesen: https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=chia+Tarahumara Die US-runner sind schon draufgekommen, dass die Chia Samen gequetscht/gemahlen werden wollen und dass sie ihnen nützen.

Die Empfehlung der Europäischen Kommission, nicht mehr als 15 Gramm Chia täglich zu essen wird in http://gutepillen-schlechtepillen.de/aufgespiesst-chia-samen/ „aus Sicherheitsgründen, da über Langzeitwirkungen nichts bekannt ist“ motiviert. (Wenn die nur bei der Agrochemie/Glyphosat auch so heikel wären.)

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