Kiffen total ungesund

Gefahr unterschätzt: Ein Joint so schädlich wie eine ganze Packung Zigaretten

Vor gar nicht allzu langer Zeit verlautbarten US-Wissenschafter, dass Kiffen gesund ist. Natürlich verpackten sie ihre Erkenntnisse in andere Worte, etwa dass der moderate Konsum von Marihuana die Lungenfunktion verbessere. Jetzt schlagen britische Forscher Alarm: Ein Joint sei so ungesund wie 20 herkömmliche Zigaretten. Kann das sein? NEWS.AT fragte nach.

von Cannabis - Kiffen total ungesund © Bild: Thinkstock/iStockphoto

Der British Lung Foundation (BLF) zufolge gibt es einen wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhang zwischen dem Rauchen von Marihuana und Tuberkulose, akuter Bronchitis und Lungenkrebs. Jeder Joint erhöhe das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken so sehr wie eine ganze Packung Zigaretten. Der Grund dafür sei, dass beim Cannabisrauchen tiefere Züge gemacht und sie länger gehalten werden als beim Rauchen herkömmlicher Zigaretten. Das bedeute, dass bei einem Joint vier Mal so viel Teer und fünf Mal so viel Kohlenstoffmonoxid inhaliert wird.

Joints ungesünder als Zigaretten?
Univ. Doz. Dr. Leopold Stiebellehner von der Medizinischen Uni Wien zufolge mangelt es an entsprechenden Studien. Eindeutig nachgewiesen sei allerdings, dass das Rauchen von Zigaretten und Marihuana schädlicher ist als das Rauchen von Zigaretten alleine. Joints enthalten ebenso wie Zigaretten über 100.000 aggressive, schädigende Substanzen. "Was die Rauchinhaltsstoffe betrifft, unterscheiden sich Zigaretten und Joints kaum voneinander. Der einzige Unterschied ist das Nikotin. Die übrigen Verbrennungsprodukte, die für den Abbau der Lunge verantwortlich sind, kommen aber bei beiden Raucharten vor", erklärt der Experte für Lungenkrankheiten.

Schizophrenie durch Kiffen
Zudem könne Marihuana eine Psychose wie etwa Schizophrenie auslösen. Das liegt dem Psychotherapeuten und Suchtexperten Dr. Stefan Bienenstein vor allem daran, dass in den letzten zehn Jahren der THC-Gehalt im Cannabis stark gestiegen ist. Ob eine Psychose ausgelöst wird, hängt dabei nicht von der konsumierten Menge ab. Vielmehr käme es auf die Qualität des Stoffes sowie die psychische Verfassung des Konsumenten an. So kann u.U. auch schon ein einziger Zug eine Psychose hervorrufen. Besonders gefährdet seien hier Gelegenheitsraucher, die die Wirkung des THC weder gewöhnt sind noch sie einschätzen können.

Depressivität, Gereiztheit, verminderte Motivation
Die Gefahr einer Psychose ist dem Experten zufolge aber noch relativ harmlos im Vergleich zu anderen Problemen, die der Konsum von Marihuana mit sich bringen kann, wie etwa Depressivität, verminderte Motivation, Gereiztheit und mangelnde Aktivität. "Das größte Problem ist, dass Marihuana als harmlose Droge gilt." Was sie Dr. Bienenstein zufolge nicht ist. Dem fügt der Experte hinzu: "Mindestens fünf Prozent der Leute, die Marihuana rauchen, haben ein richtiges Suchtproblem. Bei der hohen Zahl der Gesamtkonsumenten ist die der gefährdeten beträchtlich."

200.000 Österreicher schon mal gekifft
Aktuellen Studien zufolge hätten bis zu 40 Prozent der Schüler schon einmal Kontakt mit Cannabis gehabt. Grob geschätzt haben insgesamt 200.000 Österreicher im Laufe ihres Lebens bereits gekifft. Man möge sich nun selbst ausrechnen, wie hoch die Zahl derer ist, die ernsthaft suchtgefährdet sind.

Kommentare

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5 % von 200000 sind dann 10000 Menschen. Das ist viel. Aber im Vergleich zu den 800.000 Alkoholkranken Österreichern relativierend wenig. Dennoch wird gegen diese Volksdroge kaum etwas unternommen, vielleicht weil ihre Sucht alle Schichten der Gesellschaft auf eine Art und Weise
unterwandert die es dieser Gesellschaft unmöglich macht dagegen etwas zu unternehmen? Für Alkohol und Fresserei gibt es in Österreich Millionen Dealer!! Na geh no a Glaserl oder na a Stickerl Kuchen geht no. 800000 Alkoholkranke sind mindestens 1600000 Angehörige die von dieser FAmilienkrankheit ebenfalls massiv betroffen sind. und das Karussell des Leugnens dreht sich munter weiter...

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Re: 5 % von 200000 PS: keiner käme auf die Idee einem der mit dem Rauchen aufhört noch eine Zigarette anzubieten, aber bei Alkohol und Fresserei ist das ganz normal.

S/A/R melden

Re: 5 % von 200000 Wer raucht schon Grass mit Tabak...:-)

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Re: 5 % von 200000 stimmt. Den würd ich auch ohne Tabak nicht rauchen, den Grass, obwohl ich ihn als Menschen sehr schätze.

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