Geboren am 3. Dezember 1895 trat Anna Freud ein Erbe an, dem sie in jeder Hinsicht gewachsen schien. Zunächst als Lehrerin tätig, galt ihr Interesse immer schon der Psychoanalyse. An der Seite ihres Vaters Sigmund Freud tauchte sie tiefer und tiefer in die Materie ein. Nachdem sie bei ihrem Vater lernte, wurde sie schließlich selbst als Psychoanalytikerin tätig.
Rechte Hand ihres Vaters
Anna war die rechte Hand ihres Vaters. Sie organisierte seine Auftritte, pflegte ihn in der Krankheit und nahm schließlich seinen Platz auf Kongressen ein. Während all der Zeit blieb sie aber immer ihrer Leidenschaft treu: der Kinderpsychoanalyse. 1938 emigrierte sie mit ihren Eltern und Geschwistern von Wien aus nach Großbritannien. 1945 gründete sie zusammen mit anderen die Zeitschrift "Psychoanalytic Study of the Child".
Begründerin einer Kinderklinik
Etwa seit ihrem 30. Lebensjahr lebte Anna mit Dorothy Tiffani Burlingham zusammen. Die beiden verneinten aber stets eine homosexuelle Beziehung zueinander. Mit ihr begründete Anna die "Hampstead Nurseries", ein Heim, in dem sie sich Kriegskindern und -waisen widmeten. 1947 begannen sie, die Einrichtung auszubauen. Zusammen mit Josefine Stross gründeten die beiden Damen die "The Hampstead Child-Therapy Clinic", an der die Methode der Kinderpsychoanalyse gelehrt und gelebt wurde und der Anna schließlich als Direktorin vorstand.
Für ihre Verdienste geehrt
1975 wurde die österreich-britische Psychoanalytikerin Anna Freud mit dem Großen Goldenen Ehrenkreuz für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Sieben Jahre später starb die Begründerin der Kinderpsychoanalyse in London.