Warum Amazon Alexa für
Kinder gefährlich sein kann

Der Sprachassistent des Online-Händlers Amazon steht zunehmend in der Kritik. Nach etlichen Pannen, die falsche Bestellungen oder peinliche Fehlinterpretationen ausgelöst hat, warnt jetzt sogar der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags in Deutschland.

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Nach seiner Einschätzung bestehe beim Sprachassistenten Alexa nämlich die Gefahr, dass Minderjährige persönliche Informationen von sich preisgeben oder Inhalte abrufen könnten, die nicht für ihr Alter bestimmt seien.

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Das Gutachten kritisiert darüber hinaus, dass Amazon die Pflicht zur Informationsvermittlung bei der Datenerhebung der Nutzer zwar wahrnimmt, allerdings nicht geklärt sei, "wie unbeteiligte Dritte und Minderjährige von der Datensammlung ausgeschlossen werden können." Zudem sei auch nicht geklärt, "zu welchen Zwecken Amazon seine Daten künftig nutzen könnte", wie die Deutsche Presseagentur aus dem Gutachten zitiert.

Alexa, ein Erziehungsfehler?

Neben der ohnehin schon nicht unerheblichen Frage des Datenschutzes warnen Experten aber auch noch aus anderen Gründen vor Alexa. So könne die Nutzung des Sprachassistenten laut britischer Childwise Agency auch dazu führen, dass Kinder nicht mehr höflich um etwas bitten, sondern nur noch Befehle geben, weil der Assistent klaren Anweisungen ohne Höflichkeitsformulierungen folge.

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Die Unesco wiederum bemängelt, dass die weiblichen Sprachassisteninnen Siri und Alexa Gender-Stereotype festigen würden. Die Kombination unterwürfigen und gehorsam dienenden Maschinen eine weibliche Stimme zu geben, könnte bei Kindern ein falsches Bild von Frauen erzeugen.

Wie man es auch dreht und wendet: Nach genauer Überlegung scheint es naheliegend, dass Sprachassistenten derzeit noch mehr Probleme als Vorteile mit sich bringen. Insbesondere mit Minderjährigen im Haushalt. Eine Anschaffung sollte also - auch ohne Kinder - gut überlegt sein.