Addison-Krankheit ruft ähnliche Symptome wie Magersucht hervor: Kann tödlich enden

Patient verliert Gewicht, fühlt sich müde und schwach Nebennierenschwäche bedarf ärztlicher Behandlung

Eine Schwäche der Nebenniere kann ähnliche Symptome wie bei einer Magersucht auslösen. "Wenn die Störung der Hormonproduktion aber nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt wird, drohen lebensbedrohliche Folgen wie Kreislaufkollaps und Bewusstlosigkeit", warnt Otto-Albrecht Müller vom Berufsverband Deutscher Internisten.

Addison-Krankheit ruft ähnliche Symptome wie Magersucht hervor: Kann tödlich enden © Bild: AP/Bondareff

Die Nebenniere produziert als wichtige Hormondrüse des Körpers unter anderem Aldosteron und Kortisol. Wenn das Organ nicht mehr genügend Hormone herstelle, verlieren die Patienten zunächst Gewicht und leiden unter niedrigem Blutdruck, Übelkeit und Erbrechen, erklärt der Professor. Außerdem fühlen sie sich oft müde, schwach und antriebslos. "Magersüchtige Menschen weisen ganz ähnliche Symptome auf, daher werden beide Erkrankungen oft miteinander verwechselt", sagt Müller.

Unterschiede zwischen Addison und Magersucht
Dem Internisten zufolge gibt es jedoch auffällige Merkmale, mit deren Hilfe sich die beiden Erkrankungen unterscheiden lassen: "Während Magersucht-Patienten meist eine gelb-orange Hautfarbe haben, ist sie bei vielen Menschen mit der Addison-Krankheit dunkler pigmentiert." Vor allem die Fußsohlen, Handinnenflächen sowie die Mundschleimhaut könnten dunkel gefärbt sein. Außerdem klagten die Nebennieren-Patienten über Appetitlosigkeit, während Magersüchtige normalen Appetit hätten.

Lebensbedrohlicher Kreislaufschock
Werde die Nebennierenschwäche nicht behandelt, könne der Hormonmangel zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufschock führen, der sogenannten Addison-Krise. Dabei komme es zu einem plötzlichen Abfall des Blutdrucks. Starke Bauchschmerzen, Fieber, Zittern und Bewusstseinstrübungen seien die Folge. "Stark untergewichtige Patienten mit dunkler Hautfärbung, die essen wollen, aber nicht können, sollten sich deshalb unbedingt von einem Endokrinologen untersuchen lassen", rät Müller. Der Facharzt könne dann den Hormonmangel behandeln, so dass die Symptome wieder verschwänden.

(apa/red)