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Rot-Blau: Keine Alternative
Der Frust über Rot-Schwarz ist allenthalben groß. Auch, weil es derzeit keine andere Optionen zu geben scheint. Die Freiheitlichen bieten jedenfalls keine.
Das hatte sich Norbert Steger so nett ausgedacht: Der ehemalige Vizekanzler einer rot-blauen Regierung lud anlässlich seines 70. Geburtstages mit Hannes Androsch einen anderen Ex-Vizekanzler zu einer Diskussion in einen FPÖnahen Klub ein. Logischer Hintergedanke: Der politisch noch immer höchst aktive (Bildungs-Volksbegehren, Berufsheer-Initiative) Industrielle sollte entgegen der offiziellen SPÖ-Linie die Tür zur FPÖ ein wenig öffnen. Hintergrund: Steger, einst von Jörg Haider von der Parteispitze geputscht, hat sich nach dessen oranger Absonderung mit HC Strache arrangiert (etwa als blauer Stiftungsrat im ORF), Androsch ist vehementer Kritiker der rot-schwarzen Stagnation. Ein Gutteil der Zuhörer im knallvollen Saal erwartete sich also indirekten Zuspruch für die Kritik, die Herbert Kickl, intellektuelle Nr.1 der FPÖ, an der „Ausgrenzung“ seiner Partei übte. Aber: Androsch kritisierte zwar eine prinzipielle „Ausgrenzung“ der FPÖ, lieferte aber – auch unter Zitierung des vorwöchigen Strache-Interviews in NEWS – Begründungen für eine klare Abgrenzung von ihr: Solange sich die FPÖ nicht klar zum Friedensund Wirtschaftsprojekt EU bekenne samt dem Euro, es bei den Blauen weiter autoritär-nationalistische Ausritte gibt (gar rechtsextreme Bündnisse auf EU- Ebene), seien keine rot-blaue „Schnittmengen“ ersichtlich. Und damit – eigentlich leider – keine Alternativen zur rot-schwarzen Erstarrung.