Meckernde Yogis

von Ziegen - Meckernde Yogis © Bild: News/Ian Ehm

Für nicht wenige Österreicher ist gebratenes Ziegenkitz oder Lamm Teil österlicher Tradition wie das hartgekochte, rot gefärbte Ei. Ziegen und Schafe aber haben mehr zu bieten als nur ihr Fleisch oder ihre Milch oder ihre Wolle. Im deutschen Schleswig-Holstein etwa werden Schafe in einer psychiatrischen Klinik eingesetzt. Allein durch ihre Präsenz weisen sie traumatisierten Patienten den Weg zurück in ein normales Leben.

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Vertreter der Capra aegagrus hircus, wie man Ziegen in der Biologie nennt, seien geniale Lehrmeister, weiß Petra Sallaba, ausgebildete Fachkraft für tiergestützte Intervention. Die gehörnten Paarhufer lassen sich ideal für die Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern einsetzen. "Ziegen sind kontaktfreudig und überaus neugierig. Zudem sind sie aufgeweckte, pfiffige Gesellen", sagt Sallaba. Stadtbewohner, die es nicht wagen, sich diesen umtriebigen Wesen zu nähern, könnten allein von der Beobachtung dieser Tiere profitieren. Über das soziale Verhalten einer Gruppe von Ziegen könne man Rückschlüsse auf den Umgang von Menschen miteinander schließen. Konflikte in Schulklassen, aber auch in Gruppen von Arbeitsteams werden durch die Analysen des tierischen Verhaltens leicht lösbar.

Seit Kurzem sind Ziegen auch als Yogis sehr gefragt. Lainey Morse aus Oregon konnte mithilfe dieser Tiere ihre Depressionen überwinden. Die findige Amerikanerin probierte die Heilkunst ihrer Gefährten auch an anderen aus, nannte ihre Kurse "Ziegen-Yoga" und löste damit einen Trend aus, der inzwischen auch Europa erreicht hat. Tiere bieten uns eben mehr als Nahrung und Kleidung. Sie sind Freunde. Wir müssen ihre Qualitäten nur erkennen.

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