Wohneigentum finanzieren

Auf dem Weg zur passenden Immobilie gilt es, so manche Hürden zu überwinden. Die eigene Immobilie bringt auf lange Sicht Vorteile und gewinnt als Wohneigentum wie Renditeobjekt stetig an Bedeutung. Immobilien stiegen in der Vergangenheit im Wert und sind auch in der Zukunft eine Sicherheit für das Alter. Dem Immobilienkauf geht eine stabile Finanzierung voraus. Ein Kreditvergleich hilft bei der Entscheidung.

Welche Kosten kann ich mir leisten, vor dem Immobilienkauf steht ein Kassensturz. © Bild: Shutterbug75/pixabay; Welche Kosten kann ich mir leisten, vor dem Immobilienkauf steht ein Kassensturz.

Die Finanzierung planen

Die steigende Inflation und immer höhere Zinssätze setzen dem Immobilienmarkt gerade zu. Doch auch die Mietpreise kennen nur eine Richtung, deshalb ist der Erwerb einer Immobilie im Grundsatz ein guter Gedanke. Wer den Kauf einer Immobilie plant, sollte seinen finanziellen Rahmen genau abstecken. Die wenigsten potenziellen Käufer können den kompletten Kaufpreis aus Eigenmitteln aufbringen. Wer einen hohen Teil an Eigenkapital mitbringt, sichert sich bei der Finanzierung der Immobilie günstige Konditionen.

Nebenkosten bedenken

Bei der Finanzierung von Wohneigentum sollten auch weitere Kosten bedacht werden:

  • Eintrag in das Grundbuch = 1,1 Prozent des Kaufpreises
  • Grunderwerbssteuer = 3,5 Prozent des Kaufpreises
  • Maklerhonorar = etwa 3 Prozent des Kaufpreises

Kreditvergleich lohnt

Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich enorme Zinsdifferenzen zwischen den Finanzierungskrediten. Während zinsgünstige Kredite bei drei Prozent liegen, lassen sich auch Immobilienfinanzierungen finden, welche Wohnungskäufer mit bis zu 15 Prozent Zinsen zur Kasse bitten.

Vergleiche helfen, den besten Kredit zu finden. Kreditnehmer sollten das Angebot ihrer Hausbank mit dem von anderen Kreditinstituten vergleichen.

Ratenkredit oder Hypothekenkredit?

Ratenkredite sind herkömmliche Konsumentendarlehen. Die Bonität des Kreditnehmers dient dabei als Sicherheit. Unter Umständen kann auch das Objekt, welches mit dem Darlehen finanziert wird, als Sicherheit dienen. Beispielsweise behalten manche Banken bei der Finanzierung von Kraftfahrzeugen den Typenschein oder den Einzelgenehmigungsbescheid ein. Eine weitere Absicherung findet bei Ratenkrediten in der Regel nicht statt.

In einigen Fällen kann es dennoch lohnen, einen Immobilienkredit als Konsumentenkredit aufzunehmen. Soll kein komplettes Gebäude, sondern nur eine kleinere Sanierungsmaßnahme finanziert werden, kann sich dieses Darlehen als günstig und vorteilhaft erweisen.

Bei einer Kreditsumme über 30.000 Euro empfiehlt sich jedoch ein Hypothekendarlehen. Das Darlehen wird durch einen gebührenpflichtigen Eintrag in das Grundbuch abgesichert. Dies sichert dem Kreditnehmer günstige Konditionen und der Bank die nötige Sicherheit.

Mögliche Formen der Finanzierung

In Österreich können Immobilien in folgenden Formen langfristig finanziert werden:

  • Bauspardarlehen
  • Hypothekarkredit
  • Wohnbauförderung

Bauspardarlehen

Bauspardarlehen unterliegen als besondere Form des Immobilienkredits bestimmten Rahmenbedingungen. Es gibt Ober- und Untergrenzen für die Verzinsung. Die Laufzeiten können besonders flexibel gestaltet werden. Die Darlehenssumme pro Person ist auf maximal 240.000 Euro begrenzt. Die Zinsobergrenze liegt bei sechs Prozent. Die Laufzeit kann bis zu 35 Jahre betragen.

© mastersenaiper/pixabay Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Immobilie zu Finanzieren – vergleichen lohnt sich.

Hypothekarkredit

Die Bank gibt einen Kredit an den Kreditnehmer ab. Der Kreditnehmer nutzt die Summe zum Erwerb von Wohneigentum. Die Bank als Kreditgeber behält sich das Recht vor, bei Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers das Kaufobjekt zu versteigern und den Erlös für die Tilgung des offenen Kreditbetrages zu verwenden. Das Pfandrecht des Kreditgebers wird dabei im Grundbuch festgehalten.

Wohnbauförderung

Die notwendigen Mittel stellen die einzelnen Bundesländer bereit. Eine Förderung erhalten ausschließlich österreichische Staatsbürger oder EWR-Bürger, welche bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Die maximalen Förderbeträge liegen bei etwa 50.000 bis 60.000 Euro. Von Vorteil ist die günstige Verzinsung von meist einem Prozent pro Jahr.

Kredite vergleichen - so geht’s

Angestellte, Selbstständige, Freiberufler oder Rentner können Kredite beantragen. Die Gründe sind unterschiedlich: ein neues Auto, eine Umschuldung bestehender Forderungen, eine neue Einbauküche oder die Finanzierung von Wohneigentum. Abhängig von der Höhe und der Art der Finanzierung ergeben sich unterschiedliche Kosten und Konditionen. Wichtig ist auch die Bonität des Schuldners. Bei weniger günstiger Bonität steigen die Zinsen oder der Kredit wird abgelehnt.

Wer Kredite miteinander vergleichen möchte, gibt zunächst die Summe der Finanzierung ein. Anschließend werden beim Kreditvergleich die vorhandenen Eigenmittel abgefragt. Weiterhin müssen Sie die gewünschte Laufzeit des Kredits wählen. Abschließend geben Sie die Länge der Fixzinsphase an.

Auf der Basis des Vergleichs werden die Kreditangebote aufgelistet. Begonnen wird mit dem Kredit mit der niedrigsten Monatsrate. Damit haben Sie alle Kreditangebote auf einen Blick und können diese direkt miteinander vergleichen.

Banken überprüfen die Bonität und fragen mögliche Eintragungen bei einer Wirtschaftsdatenbank ab. Ein Kreditvergleich sollte alle genannten Punkte berücksichtigen und auch die direkte Verhandlung mit den Banken nicht ausschließen. Haben andere Banken ein günstiges Angebot unterbreitet, kann die Hausbank direkt angesprochen werden. Häufig passen diese dann ihr Angebot für einen günstigen Kredit zur Finanzierung von Wohneigentum entsprechend an.