Grenzenlos grausam

von Wildtiere - Grenzenlos grausam © Bild: News/Ian Ehm

Die Szenarien, die seit Monaten in Australien Wirklichkeit werden, übertreffen alles, was man aus der Horrorliteratur kennt. Zwei Millionen Katzen werden dort auf brutalste Weise getötet. Der Grund: Die freilebenden Wesen, die mit den ersten Siedlern im 19. Jahrhundert auf den fünften Kontinent gekommen waren, würden heimische Tierarten ausrotten. Dass man sie jedoch einst genau dafür eingesetzt hat, ist längst vergessen. Katzen sollten Boodies dezimieren, das sind Miniaturkängurus, die durch ihre unterirdischen Kanäle die Anlagen von Geleisen erheblich bedrohten. Als die Katzen ihren Job erledigt hatten und die Boodies weniger geworden waren, überließ man die tierischen Zuwanderer ihrem Schicksal in der Wildnis. In 200 Jahren wuchs die Katzenpopulation auf sechs Millionen an. Australische Tierschützer sehen dadurch nicht nur einheimische Vögel, sondern auch Reptilien bedroht.

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Die Regierung beschloss schon vor einigen Jahren, die feline Population zu reduzieren. Doch nicht etwa durch Kastration, wie es in zivilen Ländern üblich ist, sondern durch Tötung. Flächendeckend werden derzeit aus Flugzeugen Giftköder abgeworfen. Der Einspruch von Wissenschaftlern, dass man damit erst recht heimische Tierarten gefährde, bleibt ungehört. Sogar Kopfgeld wird auf freilebende Samtpfoten ausgesetzt. Die bewaffnete Bevölkerung wird aufgefordert, ab sofort jede vazierende Katze zu erschießen. Alles sei erlaubt, was eine Katze das Leben kostet. Der Grausamkeit seien keine Grenzen gesetzt, berichtet die "New York Times".

Wohin kann das führen? Tierschutzorganisationen sind jetzt mehr gefordert denn je.

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