Das neue Vorstadtweib

Julia Stemberger sorgt als Sylvia für neuen Schwung im Ensemble

Die "Vorstadtweiber" erhalten Zuwachs: Neben Hilde Dalik, die zum Start der zweiten Staffel (14. März auf ORF eins) als schwangere Vanessa auf die sich ebenfalls in anderen Umständen befindliche Waltraud (Maria Köstlinger) trifft, darf auch Julia Stemberger in zehn neuen Folgen für Wirbel sorgen. Mit der APA sprach die Mimin über ihre Figur Sylvia, das eingespielte Team und menschliche Abgründe.

von
THEMEN:
Menschen - Das neue Vorstadtweib

Frau Stemberger, können Sie uns etwas über Ihre Figur verraten?
Ganz sicher nicht! (lacht) Wir sind zu absolutem Stillschweigen verpflichtet. Ich kann nur in Aussicht stellen, dass meine Figur, was die Abgründe anlangt, den anderen in nichts nachsteht.

Sylvia ist die Exfrau von Hadrian (Bernhard Schir, Anm.). Es könnte also in seiner Beziehung zu Caro (Martina Ebm, Anm.) zu neuen Turbulenzen kommen ...
Man kann sich bei den "Vorstadtweibern" immer noch mehr Turbulenzen vorstellen, deswegen kann man sich darauf freuen.

Wie war es zu dem eingespielten Cast hinzuzustoßen?
Das war sehr schön. Ich habe mich sehr gefreut, als es hieß, dass ich das machen kann. Einige Kollegen kenne ich sehr gut, und in eine so erfolgreiche Produktion einzusteigen ist etwas, wofür man dankbar sein kann.

Die „Vorstadtweiber“ sind zurück: Zehn neue Folgen mit Gerti Drassl, Nina Proll, Julia Stemberger, Martina Ebm, Adina Vetter, Hilde Dalik, Maria Köstlinger
© ORF/Thomas Ramstorfer Gerti Drassl, Nina Proll, Julia Stemberger, Martina Ebm, Adina Vetter, Hilde Dalik, Maria Köstlinger

Haben Sie die erste Staffel ursprünglich vorfolgt?
Ich habe es nur ausschnittsweise gesehen. Aber sobald ich gewusst habe, dass ich mitmache, habe ich mir das am Stück angeschaut und zwar wirklich mit großem Vergnügen!

»Man sieht mit Freude zu, wie sie gegen die Wand fahren«

Was ist das Besondere an dieser Serie?
Ich glaube, es wird den Zuschauern etwas gezeigt, wo man mit Freude zusieht, wie sie gegen die Wand fahren - entweder einzeln oder miteinander. Du weißt als Zuschauer: Das wird jetzt irgendwie schief gehen! Aber wie es schief geht und wann und in welcher Größenordnung, das kann man mit Freude beobachten. In dieser Serie werden Eigenheiten von Menschen in diesen Figuren erzählt: Unehrlichkeit, Machtstreben, Dummheit, Verschlagenheit. Alle diese Dinge machen offenbar Spaß, von außen anzuschauen.

Es werden wohl keine eindimensionalen Charaktere gezeigt ...
Was an der Erzählform und dem, wie es inszeniert wird, schön ist: Du kannst mit den Figuren sein. Du findest auch welche, die sich nicht anständig verhalten. Aber aufgrund dessen, dass du sie verstehen kannst, werden sie dir nicht wirklich unsympathisch. Es ist vielleicht nicht astrein, aber sie haben alle eine Erklärung dafür, wie sie sich verhalten und wo ihre Sehnsüchte sind. Die handeln alle aus einem Wunsch, einem Drang nach Glück und beschreiten halt merkwürdige Wege dafür. Aber eigentlich wird keine Figur verraten. Und das macht es liebenswert. Die Art, wie überspitzt Situationen aufeinandertreffen, macht dann den Witz aus.

Sind das also Situationen, die auch in der echten Vorstadt passieren könnten?
Es spielt mit Klischees. Mit Versatzstücken, wie sich Menschen verhalten. Und da ist ganz vieles im Außen wiederzuerkennen. Es wäre aber nicht so erfolgreich, würde sich nur ein Klischee ans nächste reihen. Sicher nicht! Das unterschätzt die Zuschauer. Die wollen sich schon gern mit etwas auseinandersetzen, und sie amüsieren sich auch gern.

»Vorstadtweiber ohne die Männer ginge nicht«

Die Männer stehen den Vorstadtweibern ja in nichts nach. Wie wichtig sind denn da die Gegensätze?
Die Vorstadtweiber ohne die Männer ginge nicht, weil sich ganz viel zwischen den Paaren und auch kreuzweise zwischen den Paaren abspielt. Auch das ist aus dem Leben gegriffen, die haben ja auch wegen der Männer so Schwierigkeiten miteinander. Die Männer und die Frauen gehören wie im Leben dazu, damit Dinge gelingen, aber auch misslingen. Man sieht ja beides. Man sieht Menschen, die versuchen, dass das Leben gut wird. Und das geht ziemlich regelmäßig schief. (lacht)

»Die Latte liegt relativ hoch«

Verspürt man besonderen Druck, wenn man zu so einem Erfolgsformat hinzustößt?
Es ist immer aufregend, ein neues Projekt zu beginnen. Und natürlich ist es so, dass die Latte relativ hoch liegt. Das Feine war, dass ich nicht nur sehr angenehme und wirklich auch nette Kollegen hatte, sondern auch einen Regisseur und eine Regisseurin, die sehr gut auf uns schauen und den Ton wissen, wie das erzählt wird. Was meine Figur anlangt, war ich sehr dankbar, dass Harald Sicheritz mich auf die Schiene dieser Figur gesetzt hat, weil er das über lange Zeit sehr gut kennt. Und die Sylvia entwickelt sich dann. (lacht)

Kommentare