"Vorstadtweiber" kommen wieder

2. Staffel verspricht Spannung in Intrigen - auch ein Toter "darf nicht fehlen"

Ein Ehemann unter der Erde, ein anderer an die Wand gefahren, sexueller Frust und Probleme mit dem lieben Geld: Für die "Vorstadtweiber" war Staffel eins der gleichnamigen ORF-Serie alles andere als ein Zuckerschlecken. Ab 14. März geht das turbulente Treiben in seine zweite Runde, und Drehbuchautor Uli Bree verspricht: "Es geht rasant weiter mit den Weibern." Was der erste Einblick bestätigte.

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Am Mittwochabend haben sich nämlich "Vorstadtweiber und -buben" (ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner) in Wien versammelt, um einerseits die Vorfreude auf die kommenden zehn Episoden zu schüren und andererseits ein paar kleine Hinweise darauf zu geben, was man erwarten darf. "Das wird immer größer, verrückter und wilder, dieses Spinnennetz", meinte etwa Philipp Hochmair gegenüber der APA. "Die Frage ist nur: Wer ist die Spinne?" Sein Minister Joachim Schnitzler ist schon mal kein schlechter Tipp, setzt er doch alles daran, Kanzler zu werden.

Es geht schwungvoll weiter

Grundsätzlich lautet die wichtigste Frage aber natürlich: Kann man am Erfolg wieder anknüpfen? Rezept und Zutaten dürften offenbar beibehalten worden sein, denn schon Folge eins geht genauso schwungvoll weiter wie zuletzt. "Spannung, Intrigen, viele neue Konstellationen und Menschen - und Babys", versprach folglich Maria Köstlinger lachend. "Es gibt einen Haufen Sachen. Allzu viel darf ich aber nicht verraten." Ihre Figur, Waltraud Steinberg, muss sich nach dem Ableben ihres Ehemanns nicht nur alleine durchschlagen, sondern erwartet von ihrem jugendlichen Lover auch noch ein Kind. "Sie versucht, eine gewisse Verantwortung zu übernehmen, obwohl sie das zunächst wegschieben möchte. Aber das funktioniert nicht. Also stellt sie sich dem auch."

Vorstadtweiber haben einiges zu bewältigen

Auch die weiteren Vorstadtweiber haben einiges zu bewältigen: Die ehemalige Boutiquebesitzerin Nicoletta Huber (Nina Proll) sitzt im Gefängnis, die biedere Maria Schneider (Gerti Drassl) muss sich ebenfalls der Möglichkeit einer Schwangerschaft und den gebrochenen Knochen ihres Mannes stellen, und Caro Melzer (Martina Ebm) ist beziehungstechnisch gerade alles andere als glücklich. Bleibt noch Sabine Herold (Adina Vetter), die als Fachgutachterin für den Minister ihr eigenes Süppchen kocht.

Wer übrigens ein freudiges Wiedersehen des Quintetts erwartet, kennt die Vorstadtweiber schlecht: Zu viel Porzellan wurde dafür zerschlagen. Aber für den eigenen Vorteil tut man schließlich alles. "Es gab da und dort Wege, wo sie sich zusammenraufen oder es auch ein Muss ist", wusste Köstlinger zu erzählen. "Damit man zusammen neue Intrigen spinnen kann. Manchmal braucht man den anderen einfach." Also Augen zu und durch. Auch Bree betonte die Notwendigkeit dieser zunächst offenbar nur oberflächlichen Harmonie. "Das ist so eine verlogene Partie, die jetzt nur so tut, weil alle dadurch ihre Vorteile haben. Aber diese vorgespielten Emotionen basieren ja nur auf Berechnungen, eh klar."

Wie hat sich Maria weiterentwickelt?

Am wenigsten traut man das wohl Maria zu: Wobei Drassls Rolle eine ganz schöne Entwicklung durchgemacht hat und mittlerweile bedeutend mehr Facetten aufweist. "Ich bin sehr neugierig in diese Staffel gegangen", unterstrich die Schauspielerin. "Sie ist einfach eine nicht so lineare Figur. Jetzt ist sie sehr bei sich. Sie ist offener geworden, auch beim Zugang zu ihren Gefühlen." Die "Achterbahn" der Ereignisse habe einen Reifeprozess ausgelöst. Entsprechend vielschichtig sieht Drassl die Frauenrollen insgesamt bei den "Vorstadtweibern", trotz der intriganten Züge: "Man sieht, wo sie an ihre Grenzen geraten. Ich glaube schon, dass alle ein großes Herz und starke Gefühle haben, auch wenn sie das verstecken." Ob das auch bei den neu hinzugestoßenen Kolleginnen Julia Stemberger und Hilde Dalik so ist, wird sich zeigen.

Die Männer hecken wieder etwas aus

Das vollständige Bild ergibt sich naturgemäß erst mit den männlichen Pendants: Sei es Bernhard Schir als Banker Hadrian Melzer, Lucas Gregorowicz als Lobbyist Bertram Selig oder Juergen Maurer als Marias Ehemann Georg, der sich nach dem großen Knall beim Staffelfinale im Rollstuhl wiederfindet. Sie alle hecken natürlich ebenfalls etwas aus und haben nicht nur Minister Schnitzler im Visier. "Es wird immer jazziger", umriss Hochmair das Zusammenspiel im Ensemble. "Die Band trifft sich und improvisiert zusammen. Am Anfang musste man die erst formen und kennenlernen, aber jetzt beginnt die Band zu musizieren." Als Bandleader fungierten dabei neuerlich die Regisseure Harald Sicheritz und Sabine Derflinger.

Eine(r) muss sterben

Dass die Gesellschaftssatire trotz des Rummels kein Selbstläufer ist, dessen ist sich Zechner bewusst. "Es ist wieder die große Aufregung vor dem Start." Immerhin müsse man an ein sehr hohes Niveau anknüpfen. Unabhängig davon ist Staffel aber bereits fixiert, derzeit werden gerade die Bücher erarbeitet. Wer die "Vorstadtweiber" selbst gerne zum Nachlesen hätte, kann wiederum auf das soeben erschiene Werk von Patrick Fux zurückgreifen (Styria Premium). Ansonsten heißt es hinfiebern auf den 14. März, wenn es weitergeht mit spitzen Bemerkungen auf ebenso spitzen High Heels. Und auch einen Toten könnte es wieder geben. "Oder eine Tote", schmunzelte Bree. "Das darf nicht fehlen. Aber wer stirbt, wird nicht verraten."

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