Quälerei mit Nachspiel

von Tierschutz - Quälerei mit Nachspiel © Bild: News/Ian Ehm

Die vor Furcht weit geöffneten Augen, die Zunge über der Trense, in Schweiß gebadet - ein Pferd in Angst. Die Reiterin aber will nur eines, siegen. Sie ist Fünfkämpferin, Reiten ist nur eine Disziplin. Das Pferd ist für sie nicht mehr als ein Sportgerät. Gnadenlos drischt sie auf die arme Kreatur ein. Ihre Trainerin fordert: "Hau drauf!". Diese Bilder der deutschen Athletin Annika Schleu und ihrer Trainerin Kim Raisner werden nicht nur Pferdefreunde nicht vergessen können.

© imago images/Sven Simon

Die Schweizer Tierschutzorganisation IG Wild beim Wild sind die Ersten, die sinnvolle Konsequenzen fordern. Sie verklagen das Internationale Olympische Komitee und den Pferdesport-Weltverband wegen Tierquälerei. Das ist vorbildlich. Ein solches Szenario darf sich nicht wiederholen. Als erste Maßnahme forderte der ehemalige deutsche Springreiter Paul Schockemöhle die Abschaffung der Disziplin Reiten im modernen Fünfkampf. Denn die Reiter treten nicht mit eigenen Pferden an. Diese werden von den Veranstaltern zur Verfügung gestellt. Nur 20 Minuten haben Tier und Mensch Zeit, sich aufeinander einzustellen. Vielleicht ist es sogar besser, wenn ein Pferd Reiter wie Annika Schleu nicht ertragen muss.

Der Tierschutzverein wirft den Veranstaltern in Tokio vor, dass sie beim Ritt von Schleu nicht eingeschritten sind und das Pferd vor weiteren Quälereien bewahrt haben. Der deutsche Tierschutzbund hat inzwischen Strafanzeige gegen Schleu erhoben.

Das war aber nicht der einzige Fall, den die Schweizer Tierschutzorganisation zur Anzeige bringt. Bei der Vielseitigkeit verletzte sich das Pferd des Schweizers Robin Godel so schwer, dass es keine andere Lösung gab, als das Pferd zu Tode zu bringen. Weiters seien qualvolle Praktiken beim irischen Springreiter Cian O'Connor festgestellt worden. Diese Fälle müssen Konsequenzen haben.

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