Kein Platz für Reptilien

von Tierschutz - Kein Platz für Reptilien © Bild: News/Ian Ehm

Die Nachricht von einer Schlange, die in Graz über die Toilette in eine Wohnung geraten ist und einen Mann verletzt hat, sollte zu denken geben. Es ist nicht zu verstehen, dass in Österreich die Haltung von Reptilien und anderen Exoten erlaubt ist. Wie sehr diese Tiere darunter leiden, dass sie in oft viel zu kleinen Terrarien gehalten werden, dass sie niemals erfahren dürfen, was es heißt, durch einen wirklichen Sumpf zu streifen, echtes Tageslicht zu sehen und nicht nur Kunstlicht, können sie keinem Menschen mitteilen. Stellen Sie sich doch vor, wie es wäre, wenn Sie niemals ins Freie dürften. Wenn Sie den Wechsel von Tag und Nacht nur durch künstliche Beleuchtung erlebten.

Aber abgesehen vom Leid dieser Tiere sind Reptilien eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Menschen. Nicht nur, weil sie zubeißen oder würgen können! Auch im friedlichen Zustand, denn sie scheiden Salmonellen aus. Erhöht sich der Stresspegel durch Fehler bei der Haltung, steigt auch die Menge an Bakterien, die ausgeschieden werden.

In ihrer Funktion als Tierschutz-Beauftragte der Stadt Wien sagte Ulli Sima anlässlich einer Debatte über angeblich gefährliche Hunderassen in News: "Das primäre Ziel ist es, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen."

Man müsste auch darüber diskutieren, wer Tiere vor den Menschen schützt. Das geschieht offensichtlich nicht. Es ist unverständlich, dass es keine Lizenz für die Haltung von Reptilien gibt. Noch besser wäre es jedoch, Reptilien und alle Arten von Exoten nicht in einer Wohnung zu halten. Wer diese Tiere wirklich liebt, kann nicht wollen, dass sie auf das einzig Wichtige in ihrem Leben verzichten müssen: die natürliche, artgerechte Haltung, die auch das teuerste Terrarium nicht bieten kann.

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