Auch Käse schafft Leid

von Tierschutz - Auch Käse schafft Leid © Bild: News/Ian Ehm

Nicht wenige Vegetarier nützen in diesen Tagen Restaurantbesuche für ihre Mission in Tierschutzangelegenheiten. Denn am 11. November ist Martini. In den Wochen rund um den Festtag für den Heiligen Martin stehen Gänsebraten und diverse Spezialitäten, die aus dem Fleisch und den Innereien des weißen Federviehs gefertigt werden, obligat auf den Speisekarten in Österreich.

Grund genug für einige, die dem Fleischkonsum abgeschworen haben, ihr Gegenüber am Esstisch über das Leid der Gänse aus dem benachbarten Ausland zu informieren: wie ihnen unter Qualen der Futterbrei in die Kehle praktiziert wurde und wie sie auf viel zu engem Raum leben mussten. Daher sollte man unbedingt auf die Herkunft der Gans achten (zu empfehlen: die glückliche österreichische Weidegans).

Zahlreiche Missionare des Guten hingegen erblicken in Spezialitäten wie Büffelmozzarella die ideale Alternative zum Braten. Dabei ahnen die meisten gar nicht, dass sie sich durch den Konsum des weißen Käses oft nicht weniger schuldig am Leid gequälter Kreaturen machen als mancher Gänseverzehrer.

© iStockphoto.com In Italien werden Büffel für die Produktion von Mozzarella oft ausgebeutet

Die Tierrechtsorganisationen Vier Pfoten und Wildlight global, die bereits vor vier Jahren Missstände in der Büffelhaltung in Kampanien/Süditalien aufgedeckt hatten, recherchierten in den vergangenen Monaten erneut Schreckliches. Auf zwölf Farmen, die sich auf die Herstellung von Qualitätsbüffelmilch spezialisiert haben, werden Rinder nicht nur in vollkommen verdreckten, engen Stallungen gehalten, sondern ohne jegliche Pflege nur zur Milchproduktion ausgebeutet. Nicht genug damit: Eine Büffelkuh gibt nur genug Milch, wenn sie einmal im Jahr ein Kalb auf die Welt bringt. Die männlichen Neugeborenen werden brutal von den Muttertieren nach der Geburt getrennt. Da sie aber erst 20 Tage nach der Geburt legal geschlachtet werden können, lassen manche Züchter die Neugeborenen verhungern. 47 Millionen Kilogramm Büffelmozzarella werden im Jahr in Italien produziert. Den Erzeugern ist Quantität wichtiger als das Wohl ihrer Tiere.

Bis von Seiten der italienischen Regierung oder von der EU Maßnahmen getroffen werden, kann es dauern. Inzwischen sind wir, die Konsumenten, gefordert. Die Herkunft des Büffelmozzarellas, der in Restaurants angeboten wird, ist oft nicht herauszufinden. Verzicht ist die beste Lösung.

Wer aber nicht ohne diesen weißen Käse auskommen will, findet in jenen Produkten, die aus österreichischer Kuhmilch hergestellt wurden, eine feine Alternative.

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