Maulwürfe:
Unterirdische Gärtner

Maulwürfe sind keine Schädlinge. Sie sind für jeden Garten eine Bereicherung, die man nicht hoch genug schätzen kann.

von Tiere - Maulwürfe:
Unterirdische Gärtner
© Bild: News/Ian Ehm

Um vermeintlich schädliche Eindringlinge wie Maulwürfe aus seinem Garten zu vertreiben, vergrub ein Mann in der Steiermark vor Kurzem Sprengfallen im Rasen. Das war fatal, denn die Bombe traf seinen Enkelsohn. Das Kind hatte den Boden umgegraben und dadurch eine Detonation ausgelöst. Mit schweren Verletzungen wurde der Kleine ins Krankenhaus gebracht.

Dieser schreckliche Vorfall zeigt, wie gefährlich diese Art der "Schädlingsbekämpfung" ist. Auch wenn nichts passiert wäre, hätte der Gartenschützer in erster Linie seinem eigenen Boden geschadet. Denn Maulwürfe sind keine Schädlinge. Sie sind für jeden Garten eine Bereicherung, die man nicht hoch genug schätzen kann. Sie ernähren sich ausschließlich von Insekten! Sie verzehren die wirklichen Schädlinge, etwa Larven von Mai-und Junikäfern, die unter dem Boden leben. Zudem komme ihnen eine wichtige ökologische Rolle zu, erklärt Hans Frey, Leiter der Eulen-und Greifvogelstation Haringsee. Sie graben den Boden um, lockern das Erdreich auf und machen es damit für Regenwasser durchlässiger. Zudem ist die Erde, die sie auf kleinen Hügeln aufhäufen, ein ausgezeichneter Dünger. Gärtner, die Maulwurfshügel auf ihrem penibel gemähten Rasen als störend empfinden, sollten diese nutzen. Denn die Qualität dieser feinkörnigen Erde haben die unterirdischen Gärtner maßgeblich verbessert.

Letztendlich aber sollte man eines nicht vergessen, wie Frey erklärt: "Grundsätzlich sollte der Schutz eines Tieres nicht davon abhängen, ob es für uns nützlich ist, denn jedes Wesen hat seine Existenzberechtigung."

Die Natur wird es uns allen danken.

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