Praktisch, quadratisch, resolut

Der Suzuki Jimny ist kantiger und ein bisschen bequemer geworden. Im Gelände gibt er wieder den überlegenen Offroader, der alle SUVs auslacht.

von Motor - Praktisch, quadratisch, resolut © Bild: Suzuki Austria Automobil Handels Gesellschaft mbH

Würde man den Suzuki Jimny - ja, es gibt nach unvordenklicher Zeit ein ganz neues Modell - SUV rufen, der kleine Japan-Kraxler würde nicht einmal mit einem kurzen Blinzler der Warnblinkanlage reagieren. Und dies völlig zu Recht, denn wir wissen ja, wie beleidigt Japaner reagieren, wenn man sie mit falschem Titel anspricht. Um die Sache abzukürzen: Der Jimny Geburtenjahrgang 2018 ist das, was er schon immer war - ein echter Geländewagen.

Die Suzuki-Ingenieure haben den Bonsai-Kraxler nämlich auch in der Neuauflage nicht weichgespült. Er bekam zwar einen Spurhalte-und Notbremsassistenten spendiert, ist aber sonst ganz der Alte geblieben: Die Karosserie wurde wie ehedem auf einen (verstärkten) Leiterrahmen gestülpt und daran hängen weiterhin Starrachsen, vorne wie hinten. Damit ist der Jimny der einzige Offroader neben dem Jeep Wrangler mit diesen Segnungen. Und weil man auch dem Heckantrieb treu geblieben ist, gibt es einen zuschaltbaren Allradantrieb plus Geländeuntersetzung.

© Suzuki Austria Automobil Handels Gesellschaft mbH

Wenn man jetzt ganz etepetete ist, könnte man anmerken, dass es eigentlich keine Untersetzung ist, da das Getriebe ja übersetzt ist, nur halt kürzer. Tun wir aber nicht, sondern erwähnen, dass man beide Funktionen, so wie ganz früher, wieder per zwei Hebelchen hinter dem Schaltstock aktiviert.

Aber nicht alles ist schon mal da gewesen, zum Beispiel der 1,5-Liter-Benzinmotor mit 102 PS ist ganz neu. Und mit dieser modernen Segnung sind wir trotz aller Steighilfen nicht ins Gelände gefahren, sondern auf die Autobahn. Das Aggregat schwingt sich (ohne Turbo oder Direkteinspritzung) nach geraumer Zeit zu Tempolimit-Tempo auf heimischen Highways auf, wenn auch noch ein bisschen mehr ginge, aber schon ab Tempo 100 wird es laut (ein sechster Gang fehlt da schmerzlich) und ungemütlich. Noch etwas geht ab. Nämlich die Intervallschaltung für den Heckscheibenwischer. Macht nichts, wir fahren ab und cruisen über die Dörfer. Da reicht einerseits die Kraft vollauf und außerdem machen kurzer Radstand und Hinterradantrieb in Kurven viel Spaß, wenn man es nicht übertreibt. Was besonders gefällt, ist die Leichtigkeit und Exaktheit, mit der sich die fünf Gänge sortieren lassen. Und an den nicht ganz unbeträchtlichen Totgang der Lenkung haben wir uns schon seit 50 Kilometern gewöhnt.

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Was der Jimny im Gelände kann, beurteilt für uns ein Magna-Testfahrer kurz und bündig, der die Mercedes G-Klasse den Schöckl rauf-und runterprügelt, dies aber auch mit dem kleinen Suzuki tat: "Kaum weniger als der G." Was nicht als Witz gemeint war.

Daten

Suzuki Jimny 1,5 Allgrip

Preis: € 21.490,- (flash)
Motor: 4 Zylinder, Saugbenziner, 1.462 ccm
Leistung: 102 PS (75 kW)
Spitze: 145 km/h
0-100: 13,7 Sek.
Verbrauch: 7,9 l/100 km
Emission: 183 g CO2/km
Fazit: Mit dem Jimny kann man fast nichts falsch machen: Er ist im Gelände ein echter Könner und in der City ein Parklückenheld