Nützlich und schön

von Schmetterlinge - Nützlich und schön © Bild: News/Ian Ehm

Noch leben in Österreich 4.070 verschiedene Schmetterlingsarten. Im weitaus größeren Deutschland verbucht man nur noch 3.600. Aber beiden Ländern ist gemeinsam, dass es in jedem Sommer weniger werden können. Der Bernstein- Apollofalter, eine seltene Art, die es nirgendwo auf der Welt außer im Burgenland gegeben hat, ist ausgestorben und kein Einzelfall. Auch andere Arten wie der Südöstliche Feuerfalter oder das Mittlere Nachtpfauenauge sind in Österreich nicht mehr zu finden. In Wien gelten 17 Prozent aller Tagfalter als ausgestorben, sagt Martin Wildenberg von der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000.

Das sollte nicht nur Tierschützern Anlass zur Sorge geben. Denn die Spezies der Lepidoptera trägt gemeinsam mit anderen Insekten nicht unwesentlich zur Welternährung bei: Zwei Drittel aller Pflanzenarten, die man zu Lebensmitteln verarbeitet, werden von Insekten bestäubt. Der Wert der Arbeit dieser Tiere wird in Europa auf 22 Milliarden Euro geschätzt.

Was aber, wenn sie immer weniger werden? So weit muss es nicht kommen, denn jeder von uns kann dem Aussterben der Insekten Einhalt gebieten. Der Verzicht auf Pestizide ist unabdingbar, genügt aber nicht. Gartenbesitzer sollten ihren Rasen nicht allzu oft mähen, denn die Raupen, die zu anmutigen Schmetterlingen mutieren, finden in blühenden Wiesen ihre Nahrung, erklärt Martin Wildenberg.

Wer nur über eine Terrasse oder ein Fensterbrett einer Stadtwohnung verfügt, kann ebenso zum Erhalt der geflügelten Juwelen beitragen. Es genügt, heimische Pflanzen und Wiesenblumen in einem Blumentopf zu ziehen. Die Chance, dass sich der eine oder andere Schmetterling darauf niederlässt, ist zumindest gegeben.

Tödliche Gefahren für alle Falter stellen Beleuchtungen dar. Die Tiere fühlen sich von jeder Lampe angezogen, landen sie aber darauf, verglühen sie. "Schweizer Forscher haben in einer Nacht an einer Quecksilberlaterne 450 Falter entdeckt, ein Drittel davon ist direkt an der Lichtquelle gestorben", sagt Wildenberg.

600 der Nachtfalterarten wurden auf die Rote Liste der gefährdeten Tierarten gesetzt. Deshalb sollte man Außenbeleuchtungen nur einschalten, wenn man sie braucht.

Es liegt an uns, die Vielfalt unserer Natur zu erhalten. Oder wollen Sie einmal in einer Wüste von Kunstrasen ohne Blumen leben?

Information über Schmetterlinge: www.global2000.at/bluehlinge

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