Dietrich Mateschitz
will zum Mond

Red Bull, das Unternehmen von Dietrich Mateschitz, plant das nächste Weltraum-Abenteuer. Das Ziel: Der Mond.

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Red Bull - Dietrich Mateschitz
will zum Mond

2019 soll es soweit sein. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres soll eine privat finanzierte unbemannte Mission auf dem Mond landen. Hinter diesem Projekt steckt Red Bull, das Unternehmen von Dietrich Mateschitz.

Wie "W&V" berichtet, soll Red Bull Media, die Medientochter des Energydrink-Herstellers, eine umfassende Berichterstattung planen.
Wie sieht diese aus? Die Mission soll live mitverfolgt werden - drei Programme aus verschiedenen Kameraperspektiven sind geplant, hinzu kommt eine dreiteilige Doku, zahlreiche Printmagazin-Berichte, Musikevents, Lizenzprodukte und ein eigener Soundtrack. Mit an Bord ist auch PTScientists.

»'Apollo-Moment' für eine neue Generation «

Red Bull wird laut am Dienstag auf der Fernseh-Fachkonferenz MipTV in Cannes vorgestellten Plänen als exklusiver Medienpartner für die weltweite Produktion und Vermarktung der von dem Berliner Unternehmen PTScientists für die zweite Hälfte des nächsten Jahres geplanten unbemannten Mondmission fungieren. An der Umsetzung des ehrgeizigen Ziels, den ersten komplett privat finanzierten Mondflug zu absolvieren, arbeiten Experten rund um Firmengründer Robert Böhme bereits seit rund zehn Jahren. "Wir wollen einen 'Apollo-Moment' für eine neue Generation erzeugen", so Böhme in einer Aussendung zu der Medienkooperation.

Der Auslöser für das Vorhaben war ein 2007 von der Firma Google ausgelobter Wettbewerb. Im Rahmen des Google Lunar X-Price (GLXP) winkten 30 Millionen Dollar für jenes zumindest zu 90 Prozent aus privaten Mitteln finanzierte Team, dessen Mondfahrzeug (Rover) 500 Meter auf dem Erdtrabanten zurücklegt. Diese Idee hat auch eine Gruppe Techniker und Forscher von Berlin ausgehend dazu motiviert, sich 2008 unter dem Namen "Part Time Scientists" (PTScientists) an die Arbeit zu machen.

Wer ist mit an "Bord"?

Das mittlerweile professionalisierte Team der einstigen "Teilzeit-Forscher" besteht laut dem aus Österreich stammenden technischen Leiter, Jürgen Brandner, rund zur Hälfte aus Österreichern. Um den Sieg beim Wettbewerb rittere man mittlerweile nicht mehr. In Zusammenarbeit mit den Technologiekonzernen Audi und Vodafone gehen die PTScientists eigene Wege. So konnte der Rover namens "Audi Lunar Quattro" etwa 2017 in einigen Szenen des neuesten Ablegers der Alien-Filmreihe "Alien: Covenant" platziert werden.

Nicht ohne medienwirksamen Hintergedanken hat PTScientists als Landeplatz am Mond auch das Taurus-Littrow-Tal ausgewählt. Diese Gegend war bereits das Ziel der Apollo 17-Mission im Dezember 1972 und damit der bisher letzte Platz, an dem Menschen den Mond betreten haben. Nicht weit von dem historischen Landeplatz entfernt sollen 2019 zwei Mond-Fahrzeuge mit der etwa 210 Kilogramm schweren Landeeinheit "Alina" (Autonomous Landing and Navigation Module) auf dem Mond abgesetzt werden.

Geplant ist dann ein Besuch der Vehikel an jenem Platz, wo nach wie vor u.a. der Unterbau der Apollo 17-Landefähre und das Mondauto "Lunar Roving Vehicle" steht, mit dem einst die Astronauten Gene Cernan und Harrison Schmitt mehr als 30 Kilometer auf der Mondoberfläche zurückgelegt hatten. Übertragen will man dieses Medien-Ereignis und die wissenschaftliche Daten mittels eines von Vodafone eigens am Mond eingerichteten 4G-Netzwerks in HD-Qualität, heißt es. Als weitere Technologiepartner sind der Schweizer Uhrenhersteller Omega, Infineon und die Schweizer Schuhmarke On mit an Bord.

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Hauptsponsor des Projektes ist der Autobauer Audi. Demnach soll das Mondfahrzeug den Namen "Lunar Quattro" tragen. Das Auto soll mit der Raumfähre Alina direkt an der Landestelle des bisher letzten bemannten Mondflugs, Apollo 17, aufsetzen. Geplant ist, dass das Fahrzeug rund 500 Meter fahren soll und Bilder an die Erde schicken soll.

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