Pete Doherty schreibt Motivationsbrief aus Entzugsklinik

Der Libertines-Sänger ist endlich clean und will anderen Hoffnung geben

"Was wurde eigentlich aus Pete Doherty?", hat sich der eine oder andere vielleicht in letzter Zeit gefragt. Und die Antwort wäre vermutlich gewesen: Der zieht sich wahrscheinlich irgendwo Drogen rein. Bis heute hätte der Verdacht auch seine Berechtigung gehabt. Doch jetzt ist der Libertines-Sänger clean. Das bestätigt er höchstpersönlich - in einem offenen, rührenden Brief aus einer thailändischen Entzuganstalt.

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Entzug - Pete Doherty schreibt Motivationsbrief aus Entzugsklinik

"Bevor ich hierherkam", beschreibt Doherty auf independent.co.uk den Moment, in dem er erkannte, dass er Hilfe benötigt, "war ich verzweifelt. Es gab dunkle Zeiten, in denen ich dann einfach eine Gitarre in die Hand genommen und mir gedacht habe, yeah, das löst alle meine Probleme, Zeiten, in denen mir niemand etwas zu sagen hatte. Aber das hat irgendwann nicht mehr funktioniert. Gigs zu spielen wurde zum Alptraum, und die Songs waren so düster, wie hätte ich überhaupt performen können, wenn ich nicht vollkommen hinüber gewesen wäre?" Der "Libertines"-Frontman, der unter anderem Affären mit Amy Winehouse und Kate Moss hatte, gesteht: Die Sucht trieben ihn beinahe in den Selbstmord.

Nächster Schritt: Selbstmord

"Ich war soweit gegangen, wie ich gehen konnte; der nächste logische Schritt wäre für mich gewesen mit entweder Hilfe zu holen, oder mich umzubringen. Ich war im Endstadium. Wenn du all diese Leute um dich herum hast, wie deine Familie und den Rest der Welt, der dir ständig sagt, dass das alles deine Schuld ist, dass du dich zusammen reißen sollst, zum Friseur gehen sollst etc., ist es wirklich schwer, an das ganze "Abhängigkeit ist eine Krankheit"-Konzept zu glauben." Doherty hätte sich selbst gar nicht als Süchtigen gesehen - nicht einmal in dieser einen Nacht, in der er im Gefängnis endete und ein Insasse versuchte mit einem Löffel Heroin aus seinem Hintern zu holen.

Dohertys Worte an alle Süchtigen

Im thailändischen Rehabilitationscenter fühlt sich Doherty richtig wohl, das kann man aus seinen Worten herauslesen. Er bewundert die Menschen, die ihm dort ein Vorbild sind, normale Menschen, keine Stars, Menschen, die wie er sind und aus dem Drogenwahnsinn herausgefunden haben. Und noch viel mehr: Doherty will anderen Menschen Hoffnung geben. Er schreibt: "An alle, die mit Abhängigkeit kämpfen, würde ich sagen: Haltet durch, haltet durch. Es gibt einen Weg raus. Du wirst heilen. Es ist mir egal, wie viel Schaden du bereits angerichtet hast, du kannst heilen. Ich würde sagen frag jemanden um Hilfe, geh zu Gruppentreffen, die werden dich umhauen. Ich weiß zumindest, dass sie mich umgehauen haben. Du wirst von der Kraft dieser Treffen überrascht sein. Vielleicht denkst du, da brabbelt nur irgendein alter Spinner, aber es ist so, dass es auch du sein könntest, der da oben sitzt und redet. Die sind genau wie du. Nur dass sie jetzt clean sind, und das ist unfassbar."

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