Vater Franzose, Mutter Deutsche

Opel, bald in französischer Hand, bringt noch ein Crossover-Modell, den Grandland X

Die deutsche Traditionsmarke Opel ist, zumindest was die Schlagzahl der über sie veröffentlichten Storys in den diversen Wirtschafts- und Autogazetten anbelangt, allen anderen deutschen Herstellern haushoch überlegen. Warum die deutschen Autobauer von BMW bis VW darob trotzdem nicht neidig sind, ist schnell erklärt: Alle Artikel drehen sich einzig um die Übernahme der Rüsselsheimer durch den französischen PSA-Konzern (Peugeot, Citroën, DS). Die soll übrigens noch diesen Sommer über die Bühne gehen -mit harten Bandagen für die Zukunft. Opel muss, so fordert es PSA-Chef Carlos Tavares, spätestens 2020 Gewinne machen.

von Opel © Bild: Opel

Zum Gelingen dieser Auflage soll der neue Grandland X -und das ist endlich eine echt neue Meldung - sein Scherflein beitragen. Er ist das dritte Opel-Modell der Crossover-Kompakten und hat tatsächlich gute Anlagen, zu reüssieren. Zum einen ist in der boomenden Fahrzeugklasse der kleinen SUVs ganz offensichtlich nicht enden wollender Platz. Andererseits entspringt der Grandland X wie der Crossland X (klingendere Namen hätten sich die Opelianer schon einfallen lassen können) der Kooperation mit den Franzosen, die allerdings lange vor ersten Übernahmegesprächen geschlossen wurde. Der edle Teilespender ist der Peugeot 3008, der wohl zu einem veritablen Konkurrenten werden wird.

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Die Plattform und die Motoren stammen von Peugeot, das Karosseriedesign und das Interieur steuert Opel bei und hält damit die sichtbare DNA der Marke hoch. Denn der 4,48 Meter lange Crossover ist seinem kleinen Bruder Mokka X wie aus dem Gesicht geschnitten: gleicher Kühlergrill, gleich knackiges Heck.

Der Grandland X kommt erst Mitte Oktober auf den Markt, darum konnten wir auch noch keine Proberunde drehen. Aber reinsetzen konnten wir uns schon: Platz ist für eine fünfköpfige Familie, und es fühlt sich auch alles nach Opel an. Denn der Grandland X übernimmt weder das digitale Cockpit noch das kleine Lenkrad (übrigens gar keine üble Idee für den ungehinderten Blick auf Tacho und andere Instrumente) aus dem Peugeot. Sehr wohl findet sich eine Flut an modernen Assistenzund Komfortfeatures - vom Abstands-Tempomat bis zum Service-Assistent "OnStar".

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Wir kennen auch den Preis, ab 22.190 Euro, und seine Technik. Es gibt zunächst nur einen 1,2-Liter-Benziner mit 130 PS und einen 120-PS-Diesel mit 1,6 Liter Hubraum. Und noch eine kleine Überraschung zum Schluss: Der Grandland X verfügt zwar über ein gefinkeltes fünfstufiges Fahrprogramm für alle möglichen Bedingungen wie Schnee oder Regen, aber Allrad gibt es prinzipiell nicht.

Daten

Benziner: 1.2 Turbo: 3 Zylinder, 130 PS, Verbrauch: 5,5 l/100 km
Diesel: 1.6 CDTI: 4 Zylinder, 120 PS, Verbrauch: 5,0 l/100 km
Marktstart: Mitte Oktober beim Händler
Preis: ab € 22.190,-