Klingender Name im Eisschnelllauf

Daniela Iraschko-Stolz legt Bauchfleck hin. Plus: Mehr kuriose Olympia-News

Olympia heißt nicht nur Vorläufe, Qualifikationen und Medaillen-Entscheidungen. Auch am Rande der Bewerbe passiert viel Aufregendes und Kurioses. Was genau, gibt es täglich im Olympia-Telegramm nachzulesen:

von Gina Lollobridgida bei einer Film-Premiere © Bild: TIZIANA FABI/AFP/Getty Images

Tag 1 - Tag 2 - Tag 3

Die NHL stellt mit 142 Profis fast die Hälfte (47,33 Prozent) aller Spieler beim Eishockey-Turnier der Männer. Kanada und die USA sind ausschließlich mit NHL-Spielern angereist. Schweden hat in seinem 25-Mann-Kader nur einen Akteur, der nicht in der NHL spielt. Selbst Gastgeber Russland, der mit der KHL die zweitstärkste Liga der Welt betreibt, setzt mit 16 Spielern vorwiegend auf Legionäre aus Nordamerika. Österreich-Gegner Norwegen (Mats Zuccarello), Slowenien (Anze Kopitar) und Lettland (Zemgus Girgensons) haben jeweils nur einen NHL-Spieler im Kader.

* * *

Die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) stellt nicht nur das Gros des ÖEHV-Teams (16 von 23), sondern auch fünf Spieler für das slowenische Team. Mit Torhüter Luka Gracnar (RB Salzburg) und Verteidiger Klemen Pretnar (VSV) spielen zwei davon bei österreichischen Clubs.

* * *

In der Ergebnisliste des Eisschnelllaufbewerbes der Damen über 3.000 m tauchte unmittelbar hinter der Österreicherin Anna Rokita ein bekannter Name auf: Francesca Lollobrigida. Die Groß-Tante der 23-jährigen Italienerin ist die in den 50er- und 60er-Jahren berühmte Schauspielerin Gina Lollobrigida.

* * *

Anna Fenninger genießt die Atmosphäre im Athletendorf. "Da merkt man total, dass man bei Olympia ist. Man trifft Athleten aus vielen Ländern, trifft Menschen, die man davor noch nie gesehen hat. Und im Kraftraum sieht man Rodler und Freestyler, das ist sehr interessant, was die trainieren." Man spüre im Dorf, dass es um was gehe. "Hier ist nur der Sport wichtig, das andere hat hier keinen Platz."

* * *

Nicole Hosp ist voll im Olympia-Modus. Die Tirolerin geht mit rot-weiß-rot lackierten Fingernägeln am Montag in die alpine Super-Kombination. Und entspannter Schlaf im Athletendorf ist auch garantiert: "Ich habe immer meine eigene Bettwäsche mit, ich habe das einfach gern, wenn ich mich in meine eigenen Decke reinkuscheln kann." Und im Austria Tirol Haus fühlt sie sich auch wohl. "Heimische Produkte schmecken einfach. Und Heimat schadet nie."

* * *

Ein ungewöhnliches Bremsmanöver im Auslauf hat Medaillenanwärterin Daniela Iraschko-Stolz im ersten Training fabriziert: "Ich habe einen Bauchfleck machen müssen, weil der Kameramann die Ruhe in Person war. Ich bin ein bisschen aus der Bindung rausgekommen und habe gewusst, dass ich nicht abbremsen kann und er wollte nicht ausweichen. Das wäre nicht sehr gut ausgegangen, wenn ich mit den Ski voraus in seine Schienbeine reinfahre, da dachte ich mir, ich leg mich halt auf den Bauch."

* * *

Die norwegischen Langläuferinnen haben ihre zwei Medaillen zum Auftakt der Familie ihrer Teamkollegin Astrid Jacobsen gewidmet. Die Ex-Weltmeisterin trauert um ihren am Freitag völlig überraschend verstorbenen Bruder. Die Klassikspezialistin wird aktuellen Informationen zufolge aber trotzdem an den nächsten Olympiabewerben teilnehmen. Nach dem Skiathlon waren sich Siegerin Marit Björgen, die drittplatzierte Heidi Weng und die beiden anderen Norwegerinnen im Zielbereich lange mit Tränen in den Augen in den Armen gelegen. "Wir sind für Astrid, ihre Familie und ihren Bruder gelaufen", sagte Björgen.

* * * *

Michaela Kirchgasser hat eine Verkühlung aus der Heimat mitgebracht. "Ich habe mir schon einen Luftbefeuchter organisiert, weil doch trockene Luft im Zimmer ist. Und das Abfahrtstraining ist auch anstrengend", erzählte die Salzburgerin. Und fügte an: "Kleine Slalom-Michi ist nicht gewohnt so lange in der Hocke." In Russland will sie mit Super-Kombination, Slalom und - bei Nominierung - Riesentorlauf drei Rennen fahren. "Ich habe für den Riesen auf der Reiteralm auf einer Wellenbahn trainiert - im Flachen mit Übergang ins Steile und wieder ins Flache. Wie es so ungefähr ähnlich am 18. Februar irgendwo in Russland wäre."

* * *

Eiskunstlaufen genießt in Russland einen enorm hohen Stellenwert. So wird etwa das Gegenstück zum österreichischen TV-Format "Dancing Stars" im Olympia-Gastgeberland auf Eis ausgetragen. In der Show "Ice Age" vom Sender "Channel One Russia" kämpfen Promis aus allen Bereichen mit ihren Eislaufkünsten um die Gunst des Publikums. Bei der jüngsten Auflage war u.a. auch Eishockey-Star Alexei Jaschin mit von der Partie.

* * *

Hat man einmal sämtliche Sicherheitskontrollen hinter sich, kann man sich innerhalb des Olympia-Geländes mit Bussen und Gondeln relativ frei bewegen. Man ist dann "clean", wie es die tausenden Sicherheitsbeamten in ihrem Fachjargon ausdrücken. Der Bereich außerhalb davon wird von den Männern in den violetten Anoraks hingegen als "dirty zone" bezeichnet.

* * *

Nach einer Dusche in seinem Zimmer im olympischen Dorf war US-Bobfahrer Johnny Quinn plötzlich im Bad eingesperrt - und musste zu roher Gewalt greifen. "Die Tür war verklemmt oder verschlossen", twitterte der bullige Texaner. Für den früheren American-Football-Profi mit seinen knapp 100 Kilo war es kein Problem: Quinn "rammte" sich einfach in die Freiheit. Zum Beweis twitterte der 1,88-Meter-Mann ein Foto der völlig zerstörten Tür.

Kommentare