ÖEHV schweigt nach Saufgelage
bei den Olympischen Spielen

Verband will keine Namen nennen - Robert Lukas geht mit Kollegen hart ins Gericht

von Robert Lukas im Olympia-Spiel Österreich gegen Kanada © Bild: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

"Was sich einige Spieler bei Olympia in Sotschi geleistet haben, ist ein Skandal", wird der Black-Wings-Verteidiger von den Oberösterreichischen Nachrichten in ihrer Mittwochsausgabe zitiert. Ein Teil des ÖEHV-Teams hatte nach dem Vorrunden-Sieg gegen Norwegen die Nacht zum Tag gemacht. Dementsprechend schwach war zwei Tage danach die Leistung gegen Slowenien gewesen. Gegen die B-Nation vergab man die historische Chance auf das Viertelfinale mit einer 0:4-Niederlage kläglich.

"Leider haben halt einige von der Mannschaft gemeint, dass sie sich ansaufen müssen. Am nächsten Tag hat es dann einige gegeben, die beim Training kaum eislaufen konnten", klagte Lukas im OÖN-Interview. Laut dem Spieler sei das nicht das erste Mal, "dass so etwas passiert ist und wir die einzige Nation sind, die sich eine solche Schande erlaubt". Für Lukas ist das Ganze ein Skandal, "und sollte auch als solcher behandelt werden".

Er vermute aber, dass dies nun unter den Teppich gekehrt werde. Dass nun die betroffenen Spieler in der Tat nicht bekannt gegeben werden, ist vergangenen Montag bei einem Meeting der Verbandsführung beschlossen worden. "Man will nicht noch mehr Unruhe hinein bringen", erklärte Pressesprecher Florian Russmann am Mittwoch gegenüber der APA. Der Vorstand sei aber diesbezüglich immer noch im Gespräch, der tatsächliche Beschluss würden folgen, hieß es.

Suhonen ortet fehlende Reife

ÖEHV-Sportdirektor Alpo Suhonen sieht im Olympia-Ausscheiden nach der Partynacht ein Signal dafür, dass die Mannschaft noch nicht reif für große Turniere ist. Die durchzechte Nacht sei Beweis für eine mangelhafter Einstellung, sagte Suhonen gegenüber ServusTV.

"Eigentlich ist das (Olympia-Aus) eine Reflektion dieser Einstellung. Ich weiß, dass mehr oder weniger jeder Spieler ein paar Bier getrunken hat. (...) Aber besoffen sein, nicht genug schlafen, das ist eine Reflektion von schlechter Einstellung. (...) Ich glaube es war ein Signal, dass das österreichische Eishockey mental und moralisch noch nicht in der Lage ist auf höherem Niveau bzw. solche Turniere zu spielen", erklärte der Finne.

Setzinger kritisiert zögernden Verband

Der in Sotschi in den beiden letzten Spielen nicht mehr eingesetzte Oliver Setzinger kritisierte indes die Reaktion des Verbandes. Eine Strafzahlung für die betroffenen Spieler zugunsten des Nachwuchses sei lächerlich, so der 2011 wegen Kritik am Verband aus dem Team ausgeschlossene und später zurückgeholte Stürmer zur "Kronen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).

Wäre er diesmal dabei gewesen, hätte man ihn "mit dem Radl nach Hause geschickt", so Setzinger. Er erwarte sich als Konsequenz die dauerhafte Verbannung aller an der Partynacht beteiligten Spieler aus der Nationalmannschaft. Der 30-Jährige kündigte auch seinen eigenen Rückzug an: "Ich tue mir das alles nicht mehr an."

Kommentare

Ich habe 30 Jahre lang Rugby gespielt. Nach einem Sieg muss gefeiert werden, das ist gut für den Teamgeist. Wenn das nächste Spiel erst in 2 Tagen ist, sollte das auch kein Problem sein. Aber was heißt kassieren? Gegen die NHL Gehälter ist das ein Trinkgeld. Wenn NHL Profis für Österreich spielen, tun sie das für ihr Land, nicht fürs Geld.

recht hamms, die burschen! bei olympia mussgefeiert werden! (eishockeymässig wär eh nix zum zerreissn gwesen)

Warum werden die die Namen der der Eishockeyspieler nicht genannt ?oder waren vielleicht auch einige Offizielle dabei ? Typisch österreichisch vertuschen und die Abkassierer auch noch schützen.

Ja, ja, beim kassieren sind sie Profis :-)

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