Frau der Stunde: Megan Rapinoe

Megan Rapinoe, die Kapitänin der US-Fußballnationalmannschaft, zieht mit 500 Athletinnen gegen das drohende Abtreibungsverbot vor das oberste Gericht.

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Frau der Stunde: Megan Rapinoe

Sie ist wohl so was wie die dribbelnde Antithese zu Cristiano Ronaldo, dem Narziss vom großen Bild links: Megan Rapinoe ist, das darf man getrost so salopp sagen, Amerikas beste Fußballspielerin. Doch im Gegensatz zum selbstverliebten Portugiesen benützt die 36-jährige Kalifornierin das Spielfeld auch regelmäßig als Plattform für gesellschaftliche Botschaften. Rapinoe, die derzeit für den Reign FC aus Seattle in der höchsten amerikanischen Spielklasse tätig ist, machte auf dem grünen Rasen bereits gegen rassistische Untergriffe der Polizei mobil, gegen die Diskriminierung Homosexueller und ganz generell gegen die polarisierende Politik Donald Trumps.

Nun macht die Kapitänin der US-Frauennationalmannschaft erneut von sich reden: Als Sprecherin von mehr als 500 Athletinnen aus den verschiedensten Sparten wandte sie sich nun an das oberste Gericht, um ein drohendes Abtreibungsverbot zu bekämpfen. "Als Athletinnen und Menschen im Sport müssen wir die Macht haben, wichtige Entscheidungen über unseren Körper zu treffen, und die Kontrolle über unsere Fortpflanzung haben", dekretiert Rapinoe. Der Hintergrund: Der Bundesstaat Mississippi verbietet Abtreibungen ab der 15. Schwangerschaftswoche und will Schwangerschaftsabbrüche mittelfristig ganz generell höchstgerichtlich unterbinden lassen. Will - wären da nicht Mittelfeldspielerin Megan Rapinoe und der von ihr losgekickte Sturm der Empörung.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im News 38/2021.