Völlig neu und doch der Alte

Die 2. Generation des Mazda-Bestsellers CX-5 zeigt bei der Optik nur verhalten Neues

Der Mazda CX-5 ist für den japanischen Hersteller das, was auch hierzulande jeder Lottospieler herbeisehnt - der Jackpot. Seit Einführung der ersten Auflage des Crossovers im Jahre 2012 hat Mazda weltweit kein anderes Modell öfter verkauft. Das ist in Österreich ähnlich, hier wurden seitdem 11.000 Autos an die Kunden ausgeliefert. Um die hausinterne Spitzenposition zu verteidigen und um vielleicht dem Lieblings-SUV der Österreicher und Deutschen, dem VW Tiguan, ans Heck zu rempeln, geht ab 9. Juni die nächste Generation an den Start.

von Mazda CX-5 Skyactive-G 160 AWD © Bild: Hersteller

Japanische Autostrategen sind bekanntlich ähnlich vorsichtig wie Briefmarkensammler oder Hochfrequenzschweißer. Deshalb hat Mazda seinen Vorzeige-SUV nach genau demselben Rezept weiterentwickelt, mit dem der VW Golf seine Spitzenposition immer aufs Neue verteidigt: Nur nichts revolutionär verändern! Die neue, geschärfte Linienführung ist auch hier erst nach genauem Hinschauen auszumachen. Aber der wuchtige schwarze Kühlergrill mit dickem Markenlogo signalisiert einen richtigen Modellwechsel, nicht bloß ein Facelift.

Mazda CX-5 Skyactive-G 160 AWD
© Hersteller

Der Innenraum wurde indes sichtbar aufgewertet: Das Cockpit ist hochwertig ausgeschlagen, die Ledersitze (Option) sind weicher und bieten mehr Schenkelauflagefläche, und die Hinterbänkler können ihre Sitze jetzt beheizen, falls es sie friert. Dass Tacho und Drehzahlmesser nach konventionellem Muster analog und nicht digital anzeigen, empfinden wir als erfrischend retro; dass der sieben Zoll große Bildschirm jetzt auf dem Armaturenträger thront, als übersichtlicher; dass es ein richtiges Head-up-Display mit Projektion in die Frontscheibe gibt, als übertrieben. Weil die Billigsdorfer-Lösung mit der Plexiglasscheibe auch gut funktioniert hat. Das Motorenangebot umfasst zunächst lauter gute Bekannte: den 2,2-Liter-Skyactive-Diesel mit 150 (ab 31.890 Euro) und 175 PS (ab 40.890 Euro) und das Einstiegsmodell, den 2-Liter-Skyactive-Benziner mit 165 PS, um 25.990 Euro, den in der Allradvariante fünf Pferdchen weniger antreiben. 4x4 kostet übrigens rund 2.500 Euro Zuschlag.

Mazda CX-5 Skyactive-G 160 AWD
© Hersteller

Wir haben dem 175-PS-Diesel und dem zehn PS schwächeren Benziner bei ersten Testfahrten auf Trieb- und Fahrwerk gefühlt. Fazit: In puncto Dynamik gibt der Mazda den gelassenen Cruiser: Der Benziner geht’s munterer als der Diesel an, könnte aber im mittleren Drehzahlbereich eine Brise mehr Pfeffer vertragen; dem Selbstzünder liegt dafür das Spurten nicht so. Doch so souverän und elegant wie im CX-5 fühlt sich das Kurvenumrunden sonst nur in der Premiumklasse an.

Daten

Mazda CX-5 Skyactive-G 160 AWD

Preis: € 32.390,- (Challenge)
Motor: 4 Zylinder, Benziner, 1.998 ccm
Leistung: 160 PS (118 kW)
Spitze: 198 km/h
0-100: 10,9 Sek.
Verbrauch: 6,8 l/100 km (Werk)
Emission: 159 g CO2/km
Fazit: Teilautonomes Fahren oder Hybridantrieb: leider nein. Der neue CX-5 überzeugt mit guten Motoren, super Fahrwerk.