Küssen: Auf die Dauer kommt es an

Für die Österreicher ist Küssen das Salz in der Beziehungssuppe

Der "richtige Kuss"? Für 61 Prozent der Österreicher dauert ein "richtiger" Kuss mindestens elf Sekunden.

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Lippenakrobatik - Küssen: Auf die Dauer kommt es an

Auch wenn am 6. Juli der offizielle Tag des Kusses ist, Herr und Frau Österreicher brauchen keinen speziellen Anlass für Lippenakrobatik, halten doch fast zwei Drittel (63 Prozent) den Kuss für das Salz in der Beziehungssuppe, wie eine repräsentative Integral-Umfrage zeigt. Übrigens kommt es dabei auch auf die Länge an: Für 61 Prozent dauert ein "richtiger" Kuss mindestens elf Sekunden.

Die Österreicher beweisen Sinn für Romantik und Ausdauer: 36 Prozent sagen, dass ein Kuss gar nicht lange genug dauern kann. Hiervon sind die Frauen (41 Prozent) etwas überzeugter als die Männer (31 Prozent). Entsprechend früh wird in der Alpenrepublik Lippenkontakt gesucht: 14 Jahre oder noch jünger waren 40 Prozent, nur bei 16 Prozent war es erst nach dem 18. Geburtstag so weit. Neben der Qualität wurde auch die Quantität abgefragt. Fast drei Viertel hatten mit fünf oder mehr Menschen intensiven Speichelaustausch, nur eine einzige Person haben hingegen fünf Prozent der Befragten "richtig" geküsst, drei Prozent sind lippentechnisch noch jungfräulich.

Küssen beim ersten Kennenlernen?

An Selbstbewusstsein mangelt es hierzulande nicht: 32 Prozent der Teilnehmer an der Onlinebefragung halten sich für gute Küsser, mehr als zwei Zehntel geben sich in dieser Disziplin sogar ein "Sehr gut". Etwa ein Drittel hält sich für Durchschnitt, während neun Prozent die eigenen Fähigkeiten zu Recht oder Unrecht anzweifeln.

Knapp zwei Drittel halten es übrigens für wichtig, dass der Partner bzw. die Partnerin gut küssen kann. Lediglich für ein Zehntel spielt das keine Rolle. Frauen legen mit 69 Prozent mehr Wert darauf als Männer (56 Prozent).

Ist Lippenkontakt beim ersten Date erlaubt? 40 Prozent meinen, dass ein "richtiger" Kuss nicht gegen die Etikette verstößt, 30 Prozent lehnen dies jedoch ab. Personen mit Matura- oder Uniabschluss haben offenbar weniger Hemmungen: Mehr als die Hälfte hat beim ersten Kennenlernen nichts dagegen, bei Personen mit Pflichtschulabschluss sind es nur 29 Prozent.

Bussi zur Begrüßung

Abseits romantischer Gefühle gehört ein Bussi für 94 Prozent zur Begrüßung oder zum Abschied dazu. Man gibt jedoch bevorzugt dem Partner ein Küsschen (75 Prozent) und ist bei anderen Personen zurückhaltender: 63 Prozent geben Freunden ein Küsschen, nur 45 Prozent den eigenen Kindern und 16 Prozent den Haustieren. Auch hier sind Männer enthaltsamer.

In der schönen, neuen Internet-Welt sind Küsse auch digital ein Thema: 58 Prozent verwenden entsprechende Smileys in SMS, E-Mails oder WhatsApp mindestens wöchentlich. 31 Prozent tun dies sogar täglich - Frauen (40 Prozent) häufiger als Männer (21 Prozent). Und je jünger, desto aktiver werden Kuss-Smileys verwendet.

Vorsicht beim nächsten Besuch in Deutschland, wo man sich eher auf nur ein Küsschen einstellen sollte. Während in Österreich 53 Prozent zwei und 31 Prozent ein Bussi verteilen, ist es in Germanien nämlich genau umgekehrt. Die Chancen, überhaupt einen Schmatz zu erhalten, sind bei unseren Nachbarn deutlich geringer: In der Alpenrepublik küssen fast zwei Drittel ihre Freunde zu Begrüßung bzw. Abschied, in Deutschland nur 42 Prozent.

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