9 Fragen und Antworten
zu "Solo: A Star Wars Story"

Heute startet ein neuer Film aus dem Universum von "Star Wars" in den heimischen Kinos. Unter dem Titel "Solo: A Star Wars Story" ("Solo") erzählt Disney in einer Nebenepisode die Geschichte des Weltraumschmugglers und Hallodris Han Solo. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Film. Ohne Spoiler der konkreten Handlung.

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Worum geht es?

"Solo" ist ein Nebenschauplatz - zu Neudeutsch "Spin-off" - im Universum von "Star Wars". Wie auch schon "Rogue One" aus dem Jahre 2016 trägt der Film eine Handlung, die nicht unmittelbar auf das übliche Machtspiel zwischen Jedi und Sith eingeht. Es geht um die Vorgeschichte des Weltraumschmugglers Han Solo (Alden Ehrenreich). Charaktere und Elemente, die fest mit ihm verknüpft sind, dürfen freilich auch nicht fehlen. Dazu zählen Lando Calrissian (Donald Glover), Chewbacca (Joonas Suotamo) aber auch der Millenniumfalke.

Muss man für den Film andere "Star Wars"-Teile gesehen haben?

Da die Handlung ein kleines Mosaiksteinchen mitten in der Chronologie der Saga ist, spielt es eigentlich überhaupt keine Bedeutung, ob man "Star Wars" schon kennt oder nicht. Natürlich kommen etliche Anspielungen und Zitate für Kenner vor - besser oder facettenreicher wird der Film dadurch allerdings nicht.

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Wo ist "Solo" zeitlich einzuordnen?

In der Chronologie der Space Opera ist "Solo" genau zwischen den beiden ersten Trilogien angesiedelt. Also auch wie "Rogue One" spielt der Film zwischen "Die Rache der Sith" (Episode III) und "Eine neue Hofffnung" (Episode IV).

Wer steckt hinter der neuen Episode?

"Solo" hat eine turbulente Entstehungsgeschichte hinter sich. Ursprünglich beauftragte das Disney-Imperium die Regisseure Phil Lord und Christopher Miller ("The Lego Movie") für dieses Episode. Produzentin Kathleen Kennedy hatte aber nach Episode 8 offenbar zum zweiten Mal massive Probleme mit ihrer ersten Wahl und ersetzte die beiden durch Ron Howard ("The Da Vinci Code", "Apollo 13"). Und das mitten in der Produktion.

Was die ursprünglichen Regisseure mit "Solo" vor hatten, wird man leider nicht mehr erfahren. Ron Howard jedenfalls hat dem Abenteuer einen Western-Touch verliehen, der sich nur recht schwierig mit der Rolle von Han Solo als Weltraumschmuggler vereinbaren lässt.

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Warum nicht Harrison Ford als Han Solo?

Wer Star Wars kennt, für den ist das Gesicht von Han Solo unzertrennbar mit dem des Schauspielers Harrison Ford verbunden. Warum spielt jetzt also Alden Ehrenreich Han Solo und nicht er? Die Antwort ist recht simpel: Weil Harrison Ford eben schon 75 Jahre alt ist und Han Solo - gerade für einen Film in seinen jungen Jahren - einen Nachfolger braucht.

Gut möglich, dass moderne Computertechnik es vermocht hätte, Harrison Ford die Falten aus dem Gesicht zu bügeln. Aber Disney denkt voraus und hat Alden Ehrenreich schon für drei weitere Rollen als Han verpflichtet. Nebenbei bemerkt auch sicher zu deutlich günstigeren Konditionen.

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Kommt Darth Vader im Film vor?

Was ist Star Wars ohne Darth Vader wert? Wie in jeder seichten Hollywood-Dröhnung braucht es auch hier einen mächtigen Gegenspieler - und wer würde sich besser anbieten als einer der prototypischten Bösewichte der Filmgeschichte?! Weit gefehlt: Darth Vader würde zwar zeitlich in die Handlung passen, nur kommt er leider nicht vor. Sith sind in "Solo" generell rar gesät, lediglich einer taucht auf - und das nur sehr kurz.

Wann erscheint der nächste "Star Wars"-Kinofilm?

Ungeachtet qualitativer Einbußen feuert die Disney-Maschinerie mit ihrer Lizenz zu "Star Wars" unbehelligt aus allen Kanonenrohren. Und bleibt damit bei dem Vorhaben, jedes Jahr einen Film zu veröffentlichen. Im Dezember 2019 wird der letzte Teil der dritten Trilogie (Episode IX) unter der Regie von J.J. Abrams erscheinen, für den noch kein Titel veröffentlicht worden ist.

2020 wird dann wieder ein Spin-off an der Reihe sein, das entweder dem Jedi Obi-Wan Kenobi oder dem Kopfgeldjäger Boba Fett gewidmet ist. Wenn es dabei bleiben sollte, wird Regisseur Rian Johnson ab 2021 "seine" neue und vierte Trilogie beginnen.

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Wie wird "Solo" von den Kritikern und Fans aufgenommen?

Bis jetzt ist der Film nicht gut weggekommen. Die meisten Kritiker zerreißen den Film in der Luft: Die "New York Post" beispielsweise meinte, dass "Solo" das erste Opfer der verrückten Geschwindigkeit sei, in der Disney einen Film nach dem anderen veröffentlichen möchte. Andere wiederum gehen explizit auf die miserable Schauspielleistung von Alden Ehrenreich ein und sprechen von einer "abgefilmten Wikipedia-Seite".

Ob die treue Community der Space Opera die Beliebtheitswerte noch herumreißen kann, muss sich erst zeigen. Die Zeichen stehen nicht besonders gut, da Disney hartgesottene Fans bereits mit "The Last Jedi" (Episode VIII) verärgert hat. So stark, dass etliche Fans den Boykott von "Solo" angekündigt haben. Disney kann das herzlich egal sein, schließlich dürfte der Konzern ohnehin eine andere - jüngere - Zielgruppe ins Visier nehmen.

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Muss man den Film gesehen haben?

Nach der inferioren Episode VIII kann es eigentlich nur noch bergauf gehen. Demnach spielt es auch kaum noch eine Rolle, ob man sich lieber einen schlechten "Star Wars" anschaut als darauf zu verzichten. Schließlich wäre es ersteres keine Premiere, schon vor Episode VIII nicht. Als Fan sollte man diesmal die Erwartungshaltung definitiv wieder auf ein Minimum herunterschrauben, wenn man sich ins Kino wagt. Alle anderen werden sich ohnehin leichter mit beiden Szenarien arrangieren können: einem schlechten Film oder dem Verzicht darauf.