The Mörtel of America

Richard Lugner auf Steroiden: Der Bautycoon will US-Präsident werden.

Wahnsinn, das ist für Donald Trump der Normalzustand. Der Milliardär braucht kein Manuskript und keinen Teleprompter, keinen Redenschreiber und keinen PR-Berater. Der 69-Jährige plappert einfach drauflos.

von
Menschen - The Mörtel of America

Trumps Lieblingsthema: Donald Trump. Keiner beherrscht das besser als er. Die Abwandlungen davon lauten: Trumps Geld, Trumps Erfolg, Trumps Frauen. Manchmal ist das amüsant, meist aber einfach nur peinlich. Gerade richtig also für abendfüllende TV-Shows, bei denen sich zu Hause vor dem Fernseher rasch der Fremdschämeffekt einstellt. Und damit wären wir auch schon bei Trumps heimischem Pendant, Richard Lugner: Der schreckt bekanntlich auch vor keiner Peinlichkeit zurück, solange die Kameras laufen. Und war ebenfalls einmal davon überzeugt, dass zwischen dem Führen einer Baufirma und dem eines Staates kein allzu großer Unterschied bestehen dürfte.

"Mörtels" Politshow endete eher jäh. Donald Trump hingegen legt gerade erst los. All der Reality-TV-Formate, in denen er auf strenger Boss machte, überdrüssig, gab er im Juni bekannt, nach Höherem zu streben. Und da sich Trump nur mit Superlativen begnügt, muss es für ihn der Job des mächtigsten Manns der Welt sein. Er will, "Barack Obama, diesen Vollversager", beerben. Der Weg ins Weiße Haus führt über die parteiinternen Vorwahlen, und dort entwickelt sich Trump zum echten Störfaktor.

Jeden Tag liefert er eine neue Provokation. Spricht von Mexikanern, die Seuchen und Krankheiten einschleppten und alle Vergewaltiger seien. Träumt von einer Mauer, die er deshalb am liebsten an der Grenze hochziehen würde. Und beleidigt seine Gegner um das Präsidententicket im Minutentakt. Das Absurde daran: Es funktioniert. Trump ist auf allen Kanälen, gibt Interview nach Interview und stürmt in den Umfragen nach oben. Kein Mensch interessiert sich in den USA derzeit noch besonders für Jeb Bush, den Bruder von Obamas Vorgänger George W., der als aussichtsreichster Kandidat der Republikaner galt.

Während Bush und die anderen 14 Anwärter durchs Land tingeln, um Spenden einzusammeln, greift Trump in die eigene Kassa und bedient so das Image des Outsiders, der niemandem etwas schuldig ist. Mit seiner Erfolgsstory findet Trump Fans, die es ihm auch nicht übel nehmen, dass seine Inhalte eine Mischung aus rechten Versatzstücken und erzkonservativer Kampfrhetorik darstellen. Als ihm seine erste Frau Ivana in ihrem Buch vorwarf, von ihm in der Ehe vergewaltigt worden zu sein, konterte Trumps Anwalt, dass so etwas "per Definition" gar nicht möglich sei.

Ähnlich ungustiös dürfte es in den nächsten Monaten weitergehen. Denn was ist von einem Mann noch zu erwarten, der einmal sagte, dass er am liebsten seine eigene Tochter Ivanka daten würde?

Trump ist und bleibt die Wiederholung seiner selbst, die Persiflage eines Präsidentschaftsbewerbers. Und wird als solcher in einem 16 Monate dauernden Wahlkampf, der gerade erst beginnt, irgendwann verglühen. Doch selbst wenn es am Ende, wie zu erwarten, für das Parteiticket nicht reicht, könnte er als unabhängiger Kandidat antreten und so zum Albtraum der Republikaner werden. Denn auch ein Richard Lugner holte im Jahr 1999 bekanntlich zehn Prozent der Stimmen.

ZUR PERSON

Donald Trump wurde 1946 in New York geboren. Er wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf und stieg schon als Student in die Baufirma des Vaters ein. Es folgten ein raketenhafter Aufstieg, drei Ehen, fünf Kinder, ein halber Bankrott und ein Vermögen von neun Milliarden Dollar. Reality-TV-Formate wie "The Apprentice" machten ihn zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten der USA. Im Juni gab er seine Präsidentschaftskandidatur für die Republikaner bekannt.

Kommentare

Trump mit Lugner zu vergleichen zeigt nur die Unwissenheit des Artikel Verfassers. Amerikanische Wahlkämpfe werden anders geführt und sind mit europäischen Massstäben nicht zu vergleichen. Und Trump ist ein gewaltiges Kaliber und hat Chancen US Präsident zu werden.

Ipan

Was der von sich gibt ,ist purer Schwachsinn ! Der gehört längst in Behandlung ! An diesem Beispiel sieht man deutlich,wie schlecht es mit dem amerikanischen Gesundheitswesen steht ! Ab in die Klappse !P.S gilt auch fast für die anderen 9 Kandidaten !

Oberon
Oberon melden

The Mörtel of America - eine gelungene Bezeichnung. :-) Die zwei Burschen, Ritschi und Donald, könnten sich echt gut verstehen. Warum hat der Baumasta den Donald denn nicht schon einmal zum Opernball eingeladen? Ich könnte mir vorstellen, dass es dieser sogar "ehrenhalber" macht.
Oder befürchtet der öst. Mörtel gar, der Ami könnte ihm die Show stellen?! Da ist allerdings was dran. :-)

Oberon
Oberon melden

Aber egal, dem Lugner seine Englisch-Kenntnisse sind sowieso eher dürftig, das weiß inzwischen jeder Hausmasta, wie sollte er sich da denn mit dem Trump verständigen?!

Seite 1 von 1