Bill Cosby bekommt Hausarrest
und elektronische Fußfessel

Strafmaß soll bis Anfang Juli verkündet werden

Der wegen schwerer sexueller Nötigung schuldig gesprochene US-Entertainer Bill Cosby darf bis zur Verkündung seines Strafmaßes sein Haus nicht mehr verlassen. Zudem muss der 80-Jährige eine elektronische Fußfessel tragen.

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Nach Schuldspruch - Bill Cosby bekommt Hausarrest
und elektronische Fußfessel

Lediglich für Arzt- oder Anwaltsbesuche darf er das Haus nach schriftlicher Genehmigung vom Bewährungshelfer verlassen und sich dann im Heimatbezirk Montgomery County oder einem der vier umliegenden Bezirke bewegen. Cosbys Haus liegt in einem Vorort von Philadelphia im Staat Pennsylvania.

Cosby könnte Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen

Cosbys Strafmaß soll bis Anfang Juli verkündet werden, ein Termin dafür steht noch nicht fest. Der einst sehr beliebte Entertainer könnte den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen.

Ein Anwalt meint jedoch, dass der Entertainer trotz des Schuldspruchs wegen sexueller Nötigung einer Gefängnisstrafe noch entgehen könnte. Das absehbare Berufungsverfahren könne sich voraussichtlich bis zu fünf Jahre hinziehen, sagte der in Los Angeles arbeitende Anwalt Brian Claypool dem Magazin "People" und fügte hinzu, Cosby könnte am Ende gar keine Haftstrafe absitzen.

"Kampf nicht beendet"

Bill Cosbys Anwalt Tom Mesereau hatte bereits angekündigt, dass der "Kampf nicht beendet" sei. Cosby steht bis zur Verkündung des Strafmaßes unter Hausarrest und muss eine elektronische Fußfessel tragen. Daran könnte sich laut Claypool lange Zeit nichts ändern, wenn Cosby bis vor den State Supreme Court zöge, das höchste Gericht im Staat Pennsylvania. Das Patt der Jury, die sich vor rund zehn Monaten im ersten Prozess gegen Cosby nicht hatte einigen können, spreche dann dafür, Cosby weiter unter Hausarrest zu stellen und nicht direkt zu inhaftieren.

Die Temple University in Florida, die Cosby 1991 einen Ehrenabschluss verliehen hatte, erkannte ihm diesen Titel unterdessen ab. Cosby hatte die Universität 1971 beendet und saß seit 1982 ehrenamtlich in deren Kuratorium. Dort lernte er auch die Angestellte Andrea Constand kennen, die Cosby nun erfolgreich verklagte. Zuvor hatten mehr als ein Dutzend Hochschulen in ganz USA ihre an Cosby verliehenen Ehrenabschlüsse zurückgenommen.

Langer Weg zum Schuldspruch

"Der Weg zu diesem Schuldspruch war ein langer", sagte Staatsanwalt Kevin Steele und lobte Constand und andere Zeugen im Prozess für ihre Aussagen. Er hoffe, dass Cosbys Schuldspruch den Weg für weitere Opfer sexueller Übergriffe ebnen würde, teilte Steele mit.

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