Wie geht es mit
Star Wars weiter?

Die Marke Star Wars ist seit Jahrzehnten buchstäblich eine Lizenz zum Gelddrucken gewesen. Mit diesem Hintergedanken kaufte die Walt Disney Company 2012 auch die Rechte darauf samt der Firma Lucas Film. Nur um nach zwei enttäuschenden Kinofilmen feststellen zu müssen, dass sich die Melkkuh offenbar doch nicht so leicht - und vor allem nicht so schnell - herumkommandieren lässt wie vermutet. Aber wie geht es jetzt weiter?

von Ausblick - Wie geht es mit
Star Wars weiter? © Bild: Getty Images

Zwei Filme, die nicht überlegt waren und ein jährliches Intervall an Kinofilmen, das den Fans offenbar zu viel gewesen sein dürfte. "Solo: A Star Wars Story" und Episode VIII "The Last Jedi" blieben an den vorangegangenen Teilen gemessen weit unter den Erwartungen der Rechtehalter. Und zwar so sehr, dass Disney unter der Hand zugab, einen Fehler gemacht zu haben und das Tempo der "Star Wars"-Filme künftig verlangsamen zu wollen.

Disney-Chef Robert Iger meinte schon Ende September, dass die Intervalle zu kurz gewesen seien, weshalb die ursprünglichen Pläne jetzt auch über den Haufen geschmissen wurden. Aber welche Kurskorrekturen nimmt Disney nun vor?

Kein Kopfgeldjäger, kein Johnson

Zum einen will man für den nächsten Teil der Saga niemand geringeren als J.J. Abrams wieder an Bord wissen. Brancheninsidern zufolge werde an einem Mega-Deal gearbeitet, um den gefragtesten Regisseur Hollywoods fest an die Marke zu binden - in der Hoffnung, eine große Zahl an Fans wieder mit dem Sci-Fi-Universum zu versöhnen.

Ein konkretes Datum für Episode 9 wird mit Ende 2019 nur vage spekuliert, und auch ist neuesten Gerüchten zufolge nicht sicher, ob Episode IX sogar in zwei Teilen veröffentlicht werden soll. Sehr stark ins Schwanken gekommen ist jedenfalls die ursprüngliche Zusage von Disney, Regisseur Rian Johnson für die komplette darauffolgende Trilogie zu verpflichten. Zu kontrovers war dann doch das Resultat von Episode VIII.

© Getty Images Urlaub für Star Wars. Auch Fans brauchen offenbar eine Pause.

Definitiv fix ist das Aus des Spin-Offs über die Abenteuer des Kopfgeldjägers Boba Fett, die Mitte 2019 erscheinen hätten sollen. Noch-Lucas-Film-Präsidentin Kathleen Kennedy soll jedenfalls einem Insider gesteckt haben, dass das Projekt nach den bescheidenen Erfolgen von "Solo: A Star Wars Story" zu 100% endgültig "beerdigt" sei. Ob es damit generell keine Spin-Off-Filme, also Nebenschauplätze der Marke, geben wird, ist unklar. Auch um einen Film zu den Abenteuern von Obi Wan Kenobi ist es verdächtig ruhig geworden.

Disney will mit Streaming zur Kasse bitten

Aber was kommt dann als Nächstes? Disney möchte sich offenbar voll und ganz auf seinen exklusiven Streaming-Dienst konzentrieren, der Netflix und Amazon gegen Ende nächsten Jahres Konkurrenz machen will. Exklusiver Bestandteil dieses Dienstes wird eine neue Star-Wars-Serie mit dem Titel "The Mandalorian" sein, die zeitlich zwischen der alten und neuen Trilogie angesiedelt ist und von einer Person handelt, die Boba Fett relativ ähnlich sein dürfte.

Ob die Kunden auf der anderen Seite freilich dazu bereit sein werden, ein weiteres Streaming-Service zu nutzen, wird sich erst weisen müssen. Aber selbst mit einem großen Startaufgebot (und Marvel in der Tasche) dürfte es Disney nicht allzu leicht haben, etablierten Größen wie Netflix, Amazon oder (in den USA) Hulu ernsthafte Konkurrenz zu machen. Womit neue Star-Wars-Inhalte erst wieder an den Rand gedrängt würden. Für die Zukunft gilt also einmal mehr: "Stark sein du musst, Fan!"